YouTube-Film überführte ihn: Dresdner Querdenker Marcus Fuchs verurteilt
Dresden - Am Ende überführte ihn das Video, das ihn entlasten sollte. "Querdenken 351"-Kopf Marcus Fuchs (39) wurde vom Amtsrichter in Dresden zu 1500 Euro Strafe verdonnert, weil er eine illegale Corona-Demo im Februar in Laubegast leitete.
Dabei hatte sein Anwalt das im Netz kursierende Video ausführlich "auseinandergenommen", eine seitenlange Erklärung verfasst.
Demnach war Fuchs dort im Wahlkampf unterwegs, habe zufällig Leute getroffen und Trillerpfeifen als Werbegeschenke verteilt.
Der Amtsrichter, der sich das Video im Prozess ansah, sah das anderes: "Sie waren der Spiritus Rector", sagte er zu Fuchs im Urteil. "Die Leute haben sie beobachtet, sie standen eindeutig im Fokus."
Eine wedelnde Armbewegung von Fuchs deutete der Richter als "eindeutiges Anschieben" der Demo. "Dabei wäre es doch so einfach für Sie gewesen. Sie hätten die Demo nur anmelden müssen", so der Richter, der Fuchs zugutehielt, dass es "wenigstens friedlich war".
Wahlweise hatte Fuchs erklärt, als Journalist vor Ort gewesen zu sein. Auch die Behauptung wischte der Richter vom Tisch: "Journalisten sind vor Ort nicht selbst aktiv. Influencer vielleicht. Aber das ist ein anderes Genre."
Titelfoto: Steve Schuster