Weil Oma und Opa nicht weiterhalfen: Dealer kam mit Reisetasche voller Rauschgift
Dresden - Er hoffte auf eine Art Weihnachtsgeld. Die Rechnung ging aber nicht auf. Und so saß Patryk K. (21) wegen bewaffneter Einfuhr von Drogen vorm Amtsrichter in Dresden.
Er kam kurz vor Heiligabend 2021 mit einer Reisetasche voller Rauschgift und verschreibungspflichtiger Pillen nach Sachsen.
"Ich arbeitete seit zwei Monaten in Polen als Schweißer, hatte aber noch keinen Lohn bekommen", erklärte Patryk, der in Hessen aufwuchs, dann wieder in sein Heimatland zog.
"Oma und Opa hatte ich schon angerufen, aber keine Hilfe bekommen. Da kam ich auf die dumme Idee", so der Schweißer, der erstmals vorm Richter stand.
Er organisierte in Polen Hanfkonzentrat, Speed und jede Menge Tabletten. Die starken Schmerzmittel und sehr starken Beruhigungspillen sind in Deutschland verschreibungspflichtig. "Dafür habe ich nicht viel bezahlt. So 200 Euro", berichtete der Angeklagte. "Ich hoffte, alles für gut 2000 Euro verkaufen zu können."
Diese Drogen packte er in seine Reisetasche. Dazu noch sechs Wurfmesser und einen Wurfstern. "Ich wusste nicht, dass die illegal sind. Die waren für einen Freund", sagte Patryk zu den noch originalverpackten Messern.
Per Mitfahrzentrale buchte er eine Fahrt von Breslau nach Hessen. Doch der Peugeot des gänzlich unbeteiligten Fahrers wurde am Rastplatz "Dresdner Tor" kontrolliert. Prompt flog Beifahrer Patryk auf und saß seither in U-Haft. Die durfte er nach dem Prozess verlassen.
Der Richter verurteile den verhinderten Drogendealer zu zwei Jahren Haft auf Bewährung.
Titelfoto: Peter Schulze