Weil er Max Kruse verarschte: "Sachsen-Beckham" verurteilt!
Dresden - Ex-Fußballprofi Ronny Garbuschewski (37), auch bekannt als "Sachsen-Beckham", ergaunerte mit seiner vierköpfigen Bande über eine halbe Million Euro. Mithilfe komplexer Techniken und gezinkter Karten betrogen sie bei Poker-Spielen. Unter anderem Max Kruse (35) gehörte zu ihren Opfern. Nun wurde die Bande verurteilt.
Garbuschewski, der unter anderem bei FSV Zwickau, Chemnitzer FC, Hansa Rostock und Fortuna Düsseldorf spielte, wurde vom Landgericht Dresden zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt.
Zuvor konnte der Betrüger vor Gericht glaubhaft seine Reue beteuern.
Der Ex-Fußballer, der seine Karriere erst im vergangenen Jahr beendete, rekrutierte seit 2014 Opfer für die Poker-Bande.
Bei seinen Ex-Klubs heuerte der ehemalige Mittelfeldspieler Mitspieler für Pokerabende in Dresden, Rostock, Hamburg und Zwickau an, wo sie dann abgezockt wurden.
Mathias K.: "Wenn es ihm nicht auffällt, dann ist es relativ sicher"
Mit einem komplizierten System aus Infrarot-Kameras, unsichtbaren Barcodes an den Karten, Bluetooth-Kopfhörern, einem Computer, der Wahrscheinlichkeiten berechnete, sowie Handzeichen, hat die fünfköpfige Bande auch Prominente betrogen.
Max Kruse (35), der zurzeit bei Paderborn unter Vertrag steht, soll laut Bild zufolge 5000 Euro verloren haben, doch bei diesem Betrug soll Ronny Garbuschewski nicht dabei gewesen sein. Dafür sei der Mitangeklagte Mathias K. (43) verantwortlich gewesen, der damals der Dealer war.
Dieser gab die Karten aus und erhielt per Tonsignal über einen Knopf im Ohr ein Zeichen, wer das Siegerblatt hatte. Das gab er weiter an seinen Komplizen, der als scheinbar normaler Spieler mit am Tisch saß.
Mit Jan-Peter Jachtmann (55) wurde sogar ein Poker-Profi am manipulierten Tisch abgezockt - er verlor wohl 20.000 Euro. Das allererste Opfer war er hingegen nicht. "Wenn es ihm nicht auffällt, dann ist es relativ sicher", erklärte der geständige Mathias K. dem Richter.
Aber es war nicht sicher genug: Die Staatsanwaltschaft Dresden kam den Umtrieben auf die Spur. Mindestens 49 Spiele waren manipuliert.
Titelfoto: Bildmontage: CHRISTOF STACHE / AFP, Picture Point / Gabor Krieg