Weil er einen Flixbus "enterte": Mann sorgt für Mega-Stau im Berufsverkehr
Dresden - Er wollte einen Freund in der Uckermark besuchen. Dazu musste Heiko B. (58) mit dem Flixbus von Dresden nach Berlin. Die Art und Weise, wie er den Bus "enterte", brachte den Mann aus Stolpen aber wegen Nötigung vor den Dresdner Amtsrichter. Er sorgte für einen Mega-Stau am Bahnhof Neustadt.
Vor ziemlich genau einem Jahr stellte sich Heiko mitten auf die Fahrbahn der Hansastraße. Die war seinerzeit Komplettbaustelle, sämtliche Haltestellen verlegt, der Verkehr fuhr nur einspurig.
Heiko stoppte den Bus. "Er sollte mich ja mitnehmen. Doch er fuhr mich sogar um", schimpfte Heiko, der im Prozess ständig aufsprang, anderen ins Wort fiel, selten beim Thema blieb, sich letztlich gar Masken in die Ohren stopfte.
Der Busfahrer öffnete die Tür, um den Mann von der Straße zu bitten, denn hinter ihm bildete sich Stau. Doch die Gelegenheit nutzte Heiko, um einzusteigen – und sitzen zu bleiben.
Natürlich kam die Polizei.
"Mit ihm war nicht zu reden, er zeigte auch sein Ticket nicht", so ein Beamter, dem Heiko noch im Gericht mehrfach den Mittelfinger zeigte.
"Ich war nicht verpflichtet zu kooperieren", tönte er stattdessen. "Ich hatte ein Ticket. Auf meinem Rechner und als Ausdruck auch."
Heiko B. sorgt für Stau – und fährt schließlich Zug
Hätte er mal draufgeschaut: Nach TAG24-Informationen teilte Flixbus seinen Kunden auf den Tickets mit, dass die Haltestelle baustellenbedingt auf die Hainstraße verlegt worden war ...
Heiko dagegen, der von der Verlegung nichts gewusst haben will, wollte unbedingt noch aufsteigen und sorgte so für Stau.
Das Theater am Bus dauerte fast 30 Minuten, bis zur Antonstraße drehte sich kein Rad mehr. "Danach bin ich dann mit dem Zug gefahren", so Heiko.
Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze (2)