Wegen 80 Fällen vor Gericht: Dresdner Pädophiler verführte Jungs im Netz

Dresden - Er mischte sich mit dem Nutzer-Namen "Crunchcake97" unter kindliche Spieler in Onlineportalen. Dann chattete er mit den nicht mal 14-jährigen Jungen privat und ließ sich von ihnen Nacktbilder und Videos schicken. Nun läuft gegen Marco K. (33) wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern ohne Körperkontakt in 80 Fällen am Landgericht Dresden der Prozess.

Obwohl Marco K. (33) der Justiz bekannt und sogar vorbestraft ist, ließ er sich über das Internet immer wieder Aufnahmen von Minderjährigen schicken.
Obwohl Marco K. (33) der Justiz bekannt und sogar vorbestraft ist, ließ er sich über das Internet immer wieder Aufnahmen von Minderjährigen schicken.  © Peter Schulze

Im Sommer 2023 erstatteten die Eltern eines Jungen (11) aus Nordrhein-Westfalen Anzeige. Ihr Sohn war im Chat aufgefordert worden, sich "oben ohne" zu zeigen. Die Fahnder ermittelten Marco schnell. "Das entsprach alles seiner sonstigen Vorgehensweise", so die Kommissarin, die den Dresdner aus einem früheren Verfahren kannte.

Bei der sofortigen Hausdurchsuchung wurden fast 570 Kinderporno-Dateien entdeckt. Und weitere 18 Datei-Ordner mit Namen von Jungs. Darin jeweils Nacktbilder und Selbstbefriedigungsvideos dieser Kinder.

Einige konnten namentlich ermittelt und vernommen werden. Auch dabei, so die Polizistin, lag "die übliche Vorgehensweise" von Marco vor: Er bot den Kindern im Gegenzug besondere Spielzugänge an oder drohte, er würde sich umbringen, wenn die Opfer den Kontakt abbrechen!

Richter stellen 33-Jährigem sechs Jahre hinter Gittern in Aussicht

Und obwohl die Ermittlungen liefen, bandelte Marco weiter mit Kindern im Netz an! Bei der zweiten Razzia wurden wenige Monate später erneut 244 einschlägige Fotos und 384 Videos gefunden.

Derzeit sitzt der Angeklagte zwei Jahre wegen sexuellen Missbrauchs aus einem früheren Urteil ab.

Nun stellten ihm die Richter eine maximale Strafe von sechs Jahren und drei Monaten in Aussicht. Vorausgesetzt, er gesteht und erspart seinen Opfern die Aussage. Urteil folgt.

Titelfoto: Peter Schulze

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