War sie ihm zu hübsch? Schwangere in Bauch geboxt - rabiater Stiefvater vor Gericht
Dresden - Schlug er sie, weil ihm ihr Lebensstil nicht passte? Mohammed I. (32) soll seiner Stieftochter Sara (23, Name geändert) so heftig gegen den Bauch geboxt haben, dass ihm die Anklage "versuchten Schwangerschaftsabbruch" vorwirft. Der in Libyen geborene Palästinenser bestreitet am Amtsgericht Dresden den Vorwurf.
Sara, die damals kein Kopftuch trug, hatte im Dezember 2022 ihre drei Kinder bei ihrer Mutter gelassen, um sich für ihren Geburtstag schön zu machen. "Kosmetik, Nägel und Frisur", so die junge Frau im Gericht.
"Als ich abends zu meiner Mutter kam, war Mohammed auch da. Er redete schlecht über mich." Weil sie sich das verbat, kam es zum Streit.
Laut Anklage schlug Mohammed mit einer Kinderschaufel auf sie ein, drängte sie aus der Wohnung, boxte ihr gegen den Bauch und bedrohte sie mit einem Messer. Sara rief - gegen den Willen der Mutter - die Polizei.
"Die alarmierten Sanitäter gingen anfangs davon aus, dass die Frau das Kind verloren hat", so ein Polizist. Zum Glück behielt Sara das Baby, das in 14 Tagen zur Welt kommen soll.
Eine Beamtin berichtete, die anderen Kinder hätten ihr erzählt, sie hätten schon früher Besteck im Frostfach versteckt, weil Mohammed seine Frau bedroht habe.
Darauf angesprochen, erklärte Saras Mutter: "Selbst wenn er mich geschlagen hat, das war Spaß." Zum Vorfall mit Sara: "Ich verteidige ihn nicht. Aber sie war sehr laut."
Seither sitzt Mohammed in U-Haft, wo er zwei Justizwachmänner angriff und verletzte. Die Tat gab er zu. Es täte ihm leid. Urteil folgt.
Titelfoto: Peter Schulze