Wahnsinns-Tat auf offener Straße: Obdachloser würgt Jugendliche mit Ladekabel
Dresden - Was für ein Wahnsinn! Weil Lydia K. (17, Name geändert) ihre Fahrkarte vergessen hatte, lief sie an einem sonnigen Samstagvormittag über die Freiberger Straße vom Sport nach Hause. Doch plötzlich wurde sie von hinten mit einem Kabel gewürgt.
Am gestrigen Donnerstag musste sich Mike M. (23) vor dem Dresdner Landgericht dafür verantworten. Der bis zu seiner Inhaftierung Obdachlose gab es sofort zu: "Was da drin steht, ist alles richtig", sagt er über die Anklageschrift.
Die wirft ihm vor, die Teenagerin am 25. Mai 2024 gegen 11.20 Uhr von hinten mit einem Ladekabel gewürgt zu haben, um ihr Wertsachen zu rauben.
Da ein Zeuge dazwischen ging, rannte er allerdings ohne Beute davon. "Ich stand unter Drogen", versucht Mike M. zu erklären.
"Ich nehme nie Crystal, nur Marihuana." Doch Marcel H., der damals mit ihm in der nahe gelegenen Obdachlosenunterkunft lebte, habe ihn sowohl zum Crystalkonsum, als auch zum Überfall gezwungen: "Der hat gesagt, der schlägt sonst meine Familie tot", so der Angeklagte.
Opfer leidet noch heute
Marcel H. wiederum will davon nichts wissen, die Polizei fand ihn am Nachmittag schlafend in seinem Zimmer. "Ich gebe kein Crystal ab", so der Zeuge vor Gericht. Von dem Überfall will er erst mitbekommen haben, als die Polizei ihn weckte.
Lydia K. erlitt bei der Attacke glücklicherweise nur Rötungen an Hals, Armen und Rücken: "Am Anfang fand ich es echt recht gruselig, noch mal alleine rauszugehen", so die Schülerin zu den Nachwirkungen. "Die Freiberger Straße gehe ich gar nicht mehr lang." Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Peter Schulze