Von einem Spitzel verpfiffen: Dresdner Drogen-Duo steht vor Gericht
Dresden - Es war wohl das schnelle Geld, das Mohamed W. (39) und Ali A. (32) im Jahr 2020 dazu animierte, mit dem Kauf und Verkauf von Drogen zu beginnen. Das lief auch ganz gut, bis Ersterer am 16. Januar nachts am Autobahnrastplatz Dresdner Tor mit einem knappen Kilo Marihuana auf der Rückbank von der Polizei gestoppt wurde.
Nun müssen sich die beiden Iraner vor dem Landgericht Dresden verantworten.
Dabei wurde klar: Die Kontrolle auf der Autobahn war kein Zufall. Die beiden mutmaßlichen Dealer und eine weitere Person wurden zuvor nämlich von einem Spitzel an die Polizei verpfiffen.
Die ließ daraufhin die Telefone überwachen und Personen beschatten.
Dadurch erfuhren die Ermittler auch von den Fahrten von Mohamed W. nach Berlin und Köln, bei denen er Opium, Marihuana und Tabletten kaufte, die dann laut Anklage sowohl in seiner Wohnung als auch bei seiner Lebensgefährtin und Ali A. deponiert wurden.
"Von diesen Bunkerwohnungen [aus] verkauften sie die Drogen im Stadtgebiet weiter", so der Staatsanwalt.
Am Telefon nutzten sie dafür Synonyme, wie ein Ermittler erklärte. Statt Haschisch wurde da Käse bestellt und aus Opium wurde "Dunkles" oder Schokolade.
Bislang schweigen die Angeklagten zu den Vorwürfen
"Ich habe den Eindruck, dass das ein ordentliches Geschäft gewesen ist", so der Polizist.
Ein Teil des verdienten Geldes soll der Haupttäter in den Iran geschickt haben.
Nachdem das Auto gestoppt wurde, wurden auch die Wohnungen der Angeklagten durchsucht. Dort wurden weitere Drogen gefunden, die teilweise im Wartungsschacht im Bad versteckt waren.
Die beiden Angeklagten schweigen bislang zu den Vorwürfen. Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Fotomontage: Peter Schulze