Vom eigenen Vater verpfiffen? 19-Jähriger wegen drei Tankstellen-Überfällen vor Gericht
Dresden - Drei Überfälle in sechs Wochen. Diesen kriminellen "Hattrick" soll Leon G. (19) im vergangenen Sommer hingelegt haben. Jetzt hockt der Jugendliche vor der Amtsrichterin in Dresden. Ob ihm die Raubzüge in den Star-Tankstellen nachzuweisen sind, bleibt abzuwarten.
Die Serie begann Mitte August 2022. Mit einem unbekannten Mittäter soll Leon die Tanke an der Coventrystraße aufgesucht haben. Vermummt, mit Baseballschläger und Schraubendreher bewaffnet, erbeuteten die Räuber 1300 Euro.
Knapp vier Wochen später kreuzte Leon laut Anklage allein in der Tankstelle an der Dohnaer Straße auf, sprühte dem Mitarbeiter Reizgas ins Gesicht. Beute diesmal: 1100 Euro.
Während die Fahndung auf Hochtouren lief, schlug der Tankstellen-Räuber ein drittes Mal zu. Diesmal an der Reicker Straße. Wieder kam Pfefferspray zum Einsatz. Beute: 600 Euro.
Lange suchte die Polizei vergeblich nach den Räubern, veröffentlichte sogar Fotos aus Überwachungskameras. Der entscheidende Tipp kam ausgerechnet aus der Familie des Angeklagten. Demnach sollen sein Vater und dessen Kumpel den Ermittlern Leons Namen genannt haben.
Angeblich habe er selbst davon erzählt.
Leon in U-Haft: War er der Räuber?
Leon, der schon seit dem 15. Lebensjahr immer wieder mit der Justiz zu tun hat, sitzt in U-Haft, schweigt bisher zu den Vorwürfen.
Und sein Vater schrieb am gestrigen Montag an die Richterin, dass er seine Aussage zurückziehe und "um ein mildes Urteil" bitte. Auch besagter Kumpel erschien nicht zur Aussage.
Urteil folgt.
Titelfoto: Bildmontage: Steve Schuster, Petra Hornig