Verweste Frauenleiche (†37) in Freital: Kommt mutmaßlicher Totschläger milde davon?
Mit eingeschlagenem Schädel und fast vollständig verwest. Laut Anklage hatte Roberto M. (39) sie Wochen zuvor getötet. Jetzt begann der Prozess am Landgericht Dresden.
Laut Staatsanwalt schlug, prügelte und würgte der arbeitslose Alkoholiker seine Lebensgefährtin am 25. Januar in ihrer Wohnung an der Bergstraße.
Anne trug zahlreiche Verletzungen davon, erstickte schließlich. Die Tote ließ Roberto im Bett liegen, bis er Ende Februar einem Kumpel von einer "toten Frau" erzählte...
Roberto war polizeibekannt, der unter Alkohol oft straffällig wurde. Er hauste im Rabenauer Grund, war aber oft bei Anne.
Die Altenpflegerin hatte wohl selbst ein Alkoholproblem. So alarmierte Anfang Januar ein Nachbar die Polizei, weil Anne verprügelt und lebensgefährlich verletzt wurde.
Sie kam ins Krankenhaus, wollte aber keine Anzeige erstatten. Die Wohnung war demoliert, überall Blut.
Anne gab ihrem Freund eine Chance zu viel
"Der einzig ordentliche Raum war das Kinderzimmer", so ein Beamter. Der Sohn (6) von Anne lebte zu dem Zeitpunkt zum Glück schon bei der Oma.
In derselben Nacht kreuzte Roberto in der Klinik auf, in der Anne behandelt wurde, randalierte, ging auf den Krankenpfleger los. Diesmal kam er in Gewahrsam. Prompt beleidigte und verletzte der mehrfach Vorbestrafte die Beamten.
"Mal ist er aggressiv, dann wieder kooperativ", schilderte ein Polizist, der mit ihm ständig zu tun hatte. Oft würde Roberto plötzlich behaupten: "War doch alles nur Spaß."
Anne kam wieder aus der Klinik und nahm den gewalttätigen Freund wieder auf. Wenige Tage später ging er wieder auf sie los. Diesmal starb die Frau.
Die Schwurgerichtskammer muss nun klären, ob Roberto, der zu all den Vorwürfen schweigt, ob seines Alkoholkonsums vermindert schuldfähig ist. Das Urteil ist für Mitte Dezember geplant.
Titelfoto: Holm Helis