Prozess um verschwundene Munition wird zur unendlichen Geschichte

Dresden - Erst hatte der Prozess Ladehemmungen. Jetzt zieht er sich in die Länge. Der Fall um verschwundene 14.750 Schuss Munition bei der sächsischen Polizei beschäftigt das Landgericht Dresden auch im neuen Jahr.

Durch mangelnde Kontrolle beim MEK Sachsen gingen in der Waffenkammer fast 15.000 Schuss Munition verloren. (Symbolfoto)
Durch mangelnde Kontrolle beim MEK Sachsen gingen in der Waffenkammer fast 15.000 Schuss Munition verloren. (Symbolfoto)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Seit November wird gegen einen MEK-Kommandoführer (35), einen Schießtrainer (49) und einen LKA-Beamten (53) verhandelt. Laut Generalstaatsanwalt sind sie für ein illegales Schießtraining der Truppe in Güstrow verantwortlich.

Offizielle Übungen hatte der Dienstherr zuvor abgelehnt. Mit der Hälfte der aus der Waffenkammer geklauten Munition wurde der Betreiber bezahlt, die andere Hälfte verballert. Außerdem war die Truppe zum Skiurlaub an der Zugspitze. Getarnt als "truppenbildende Maßnahme".

Der Skandal flog 2021 auf, mit massiven Folgen: Die Hauptbeschuldigten wurden suspendiert, gegen 17 MEK-Mitglieder ermittelt, die Truppe aufgelöst. Interne Ermittlungen zeigten massive Mängel, wie fehlende Kontrolle, im System auf.

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Die Polizei strukturierte die Abteilung um, der Generalstaatsanwalt erhob Anklage.

Öffentlichkeit von Anklageverlesung ausgeschlossen

Am Landgericht Dresden wird weiter nichtöffentlich gegen Beamte aus dem Umfeld des MEK verhandelt.
Am Landgericht Dresden wird weiter nichtöffentlich gegen Beamte aus dem Umfeld des MEK verhandelt.  © imago/Robert Michael

Der Prozess sollte im April 2024 beginnen, verzögerte sich jedoch. Zu lange stritten Justiz und zuständige Behörden über zum Teil geschwärzte Akten.

Im November dann startete die Verhandlung. Weil aber dabei Abläufe und Taktiken des MEK erörtert würden, sah das LKA eine massive Gefährdung für die Behörde sowie die Angeklagten.

Deshalb schloss die Kammer die Öffentlichkeit noch vor Verlesung der Anklage aus. Eigentlich sollte im Dezember ein Urteil fallen. Doch es müssen noch mehr Zeugen gehört werden.

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Nun wurden weitere Termine bis März vereinbart. Die unendliche Geschichte geht weiter ...

Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa

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