Vergewaltigung in Dresdner Keller: Angeklagter lacht weinendes Opfer aus
Dresden - Der Prozess am Landgericht Dresden gegen Tom M. (23): Laut Anklage vergewaltigte er seine Ex-Kollegin (29) und versuchte, sie zu ermorden - um "sich sexuell zu befriedigen". Weil der Systemgastronom schweigt, musste das Opfer aussagen. Ein unermesslicher Kraftakt für die Frau.
Schon vor ihrer Aussage stand die Zeugin, begleitet von Angehörigen, weinend und wimmernd vorm Saal. Ihre Panik war greifbar, als der Angeklagte gebracht wurde. Weil er schweigt, muss sie aussagen, die Tat vom Juli 2024 beschreiben. Dazu wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen.
Polizisten hatten bereits ausgesagt, dass ihr Freund die Beamten alarmierte. Der hatte mit ihr per Video telefoniert, als sie auf dem nächtlichen Heimweg war. Das Gespräch brach ab, als auf dem Bildschirm ein Mann mit Basecap erschien.
Die Fahnder entdeckten die Frau im Keller ihres Wohnhauses. Nackt und bewusstlos. Tom, so die Polizisten, kam ihnen "grinsend" entgegen, zog seine Hose hoch und erklärte, er habe "gerade jemanden umgebracht".
Die Frau, vietnamesischer Abstammung, wurde gerettet, ist massiv traumatisiert. Zu allem Überfluss musste ihre Aussage bei Gericht wegen einer unqualifizierten Dolmetscherin vorerst abgebrochen werden.
Das alles quittierte der Angeklagte mit einem Lachen, als er am weinenden Opfer vorbei zurück in den Haftkeller gebracht wurde. Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Peter Schulze