Er demolierte Wolle Försters Auto: Wird Gideon vom Gericht auf Dauer weggesperrt?
Dresden - Auffällig wurde Gideon W. (34) schon häufiger. So demolierte der Arbeitslose dem Multi-Unternehmer Wolle Förster (66) drei Fahrzeuge, darunter dessen Maybach.
Die meisten Verfahren wurden eingestellt, denn Gideon leidet unter paranoider Schizophrenie. Doch jüngst griff er auch Menschen an. Nun muss das Landgericht per Prozess entscheiden, ob er dauerhaft eingewiesen wird.
Zehn Vorwürfe listet die Antragsschrift zur Unterbringung auf. So griff Gideon Mitarbeiter im Supermarkt an, die ihn beim Klauen erwischten. Bundespolizisten, die ihn im Zug kontrollieren wollten, wurden ihm kaum Herr. Einen Mann, den Gideon für gefährlich hielt, schlug er in der Straßenbahn.
Im Obdachlosenheim wähnte er seinen schlafenden Kumpel als Feind, ging mit einem Messer auf ihn los und kaperte Minuten später in "Mission-Impossible-Manier" einen VW auf der Straße.
"Ich fühlte mich eben 'gesnipt'", so Gideon. "Die Welt war hinter mir her. Die wollten mich töten für 700 Millionen Euro."
Inzwischen ist er vorläufig in Arnsdorf untergebracht.
Wolle ist nachsichtig mit dem psychisch kranken Gideon
"Er ist eigentlich ein netter Kerl. Aber wenn er so krank ist, dass er Menschen angreift, hoffe ich, ihm kann irgendwie geholfen werden, damit nicht Schlimmeres passiert", sagt Wolle Förster, dem Gideon einst vor laufender Überwachungskamera einen Blumenkübel in den Maybach warf.
Später demolierte er ihm einen Benz und einen Transporter. "Aber das waren Autos, keine Menschen", so Wolle.
"Er hat sich immer entschuldigt. Und ich wusste ja, dass er krank ist. Er wollte sogar den Schaden bezahlen..."
Der Blumenkübel-Anschlag auf Wolles Maybach im Video
Urteilt folgt.
Titelfoto: Montage: Andreas Weihs, Thomas Türpe