Verfolgungsjagden mit Drogen an Bord bringen Dresdner vor Gericht
Dresden - Er saß schon wegen Drogendelikten im Knast, ist einschlägig vorbestraft, steht unter Führungsaufsicht und Bewährung. Doch Sven S. (37) hockt schon wieder auf der Anklagebank. Im Landgericht Dresden geht es diesmal Flucht vor der Polizei und natürlich um Drogen im Gepäck.
Im Dezember 2023 entzog sich Sven in Radebeul einer Kontrolle. Er rauschte im weißen Benz (gehört der Lebensgefährtin) davon, parkte den Wagen irgendwo, lief davon.
Allerdings: "Er trug eine Reflektor-Weste. Die leuchtete im Dunklen", so ein Beamter, der Sven stellte. Einen Führerschein hatte er nicht, dafür im Rucksack fast 80 Gramm Crystal und 1200 Euro Bargeld. Das setzte eine Anzeige.
Prompt saß Sven laut Anklage wenige Tage später wieder hinterm Steuer. Als die Polizei ihn in der Neustadt kontrollieren wollte, trat er aufs Gas.
Mit bis zu 140 Sachen raste er durch die Straßen, stellte das Auto in der Gartenanlage am Heller ab und floh zu Fuß in seine Autowerkstatt in der Albertstadt. Dort stöberten die Polizisten ihn später auf.
Im Benz fanden sich gut 150 Gramm Crystal.
Sven S. und seine Kumpels können es offenbar nicht lassen
Im Prozess gab Sven nur die Fahrt vom Dezember zu. Zu der anderen schweigt er.
Aber das Überwachungsvideo der Werkstatt zeigt, wie er um 23.08 Uhr ins Gebäude kommt. Die Flucht begann laut Anklage um 22.02 Uhr.
Übrigens: Die Polizei war in jener Nacht freilich auch bei der Freundin von Sven. Ihr gehört schließlich der Benz. Als die Beamten klingelten, stellte sich ihnen dort ein Mann als "Sven S." vor.
Sie nahmen ihn mit, fuhren mit ihm in die Werkstatt - wo der echte Sven auf dem Sofa saß. Der falsche Sven war der justizbekannte Ganove Norman M. (41), der damals bei Sven und seiner Freundin übernachtete.
"Ich hatte keine Lust, meinen Ausweis zu zeigen. Wenn die Polizei meinen Namen liest, will die immer was", begründete Norman, der inzwischen übrigens auch wieder einsitzt, diesen Unsinn.
Das Urteil für Sven folgt.
Titelfoto: Steve Schuster