Vereinsvorstand filmte Fußballerinnen heimlich beim Duschen: Urteil gegen FFC-Fortuna-Spanner!
Dresden - Der Spanner in der Duschkabine kam aus den eigenen Reihen! Die Fassungslosigkeit beim 1. FFC Fortuna Dresden war groß, als die Kickerinnen eine Kamera im Waschraum fanden. Jahrelang fahndete die Polizei vergeblich nach dem Täter.
Dann kam Kommissar Zufall zur Hilfe und es stellte sich heraus: Ulf W. (46), damals Vorstandsmitglied im Verein, hatte die Frauen heimlich gefilmt. Nun wurde er am Amtsgericht Dresden verurteilt.
"Es tut mir leid, und ich würde es gern ungeschehen machen", sagte der gelernte Einzelhandelskaufmann im Prozess.
Er hatte gestanden, 2017 den alten Camcorder im Duschraum montiert zu haben. Neun Spielerinnen wurden so nach dem Training nackt gefilmt, ehe die Kamera entdeckt und die Polizei gerufen wurde.
Damals war Ulf W. im Vorstand. Er war zuständig für die Verwaltung, fuhr die unter 17-jährigen Kickerinnen zu Spielen, fotografierte für den Verein.
"Nach dem Vorfall hat er immer scheinheilig gefragt, ob es was Neues gibt", erinnert sich eine Betreuerin.
Zahlt er seine Strafe nicht, droht Ulf W. Knast
Etwa ein Jahr später gab Ulf seinen Posten freiwillig auf. "Vielleicht bekam er kalte Füße", mutmaßt ein anderes Vereinsmitglied.
Vor wenigen Monaten dann rückte Ulf W. in anderer Sache in den Fokus der Justiz. Es kam zu anderen Ermittlungen gegen ihn.
Dabei wurde auch eine DNA-Probe und Fingerabdrücke von ihm genommen. Und diese Spuren ergaben plötzlich einen Treffer mit denen, die 2017 von der montieren Kamera genommen wurden! Ulf W. war überführt.
Der Richter verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 5400 Euro. Zahlt er nicht, müsste er 120 Tage in den Knast. Die Ermittlungen in dem anderen Verfahren laufen noch.
Titelfoto: Bildmontage: 1. FFC Fortuna, Peter Schulze