Service-Chefin aus Dresden in U-Haft: War sie als Schleuserin tätig?

Dresden - Bis Dienstag hätte das niemand für möglich gehalten: Libanesin Soussane C. (38) war 2019 nach Deutschland gekommen, arbeitete sich in einem Restaurant zur Service-Chefin hoch und lernte in schnellster Zeit fließend Deutsch. Doch seit Dienstag sitzt sie mit ihrem Freund Charbel M. (36) in Untersuchungshaft. Sie sollen im großen Stil Schleusungen über die Belarus-Route organisiert haben.

Soussane C. (38) wurde als mutmaßliche Hinterfrau einer Schleuserbande verhaftet.
Soussane C. (38) wurde als mutmaßliche Hinterfrau einer Schleuserbande verhaftet.  © Norbert Neumann

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, wäre es ein großer Fang für die Bundespolizei. Während die Fahrer bei Schleusungen recht oft gefasst werden, bleiben die Hintermänner meist im Verborgenen.

Mit Charbel M. und Soussane C. sind sich die Ermittler nun sicher, zwei der Organisatoren solcher Aktionen geschnappt zu haben. Er soll seit November 2022 wohl 15, sie vier Schleusungen organisiert haben.

Geworben wurde für die illegale Dienstleistung unter anderem bei TikTok, dann wurden Fahrer und Routen organisiert.

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Insgesamt sollen so 116 Flüchtlinge, größtenteils Syrer, über Belarus und Polen ins Land gekommen sein.

Polizei stellt Wertsachen bei Durchsuchung sicher

In der Wohnung der beiden fanden sich große Mengen an Bargeld.
In der Wohnung der beiden fanden sich große Mengen an Bargeld.  © Staatsanwaltschaft Dresden

Offenbar ein lukratives Geschäft.

"Hierfür sollen beide Beschuldigte gemeinsam einen Schleuserlohn von etwa 130.000 Euro erhalten haben", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (49).

"Der 36-jährige Beschuldigte soll darüber hinaus einen weiteren Schleuserlohn von etwa 260.000 Euro erhalten haben."

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Jetzt rückte die Bundespolizei mit 55 Beamten in der gemeinsamen Wohnung der beiden an.

Auch den Mercedes nahmen die Ermittler mit.
Auch den Mercedes nahmen die Ermittler mit.  © Staatsanwaltschaft Dresden

Neben Handys und Speichermedien stellten die Ermittler 7300 Euro Bargeld, ein Auto im Wert von 15.000 Euro, zwei Uhren im Wert von 1100 Euro sowie Goldschmuck sicher. Die Ermittlungen dauern an.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann, Staatsanwaltschaft Dresden

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