Trio raubt Taxifahrer aus: Vor Gericht schiebt's einer auf den anderen
Dresden - Der Überfall auf einen Taxifahrer (61) im Oktober 2022 wird nun am Landgericht Dresden verhandelt. Auf der Anklagebank sitzen Almuntasir M. (28), Ibrahim S. (23) und Mohammed M. (20). Während einer schweigt, schieben sich die anderen beiden Libyer die Schuld gegenseitig in die Schuhe.
"Ich wollte in der Neustadt Kokain kaufen", so Almuntasir, der dort auf die beiden anderen traf. Mohammed habe vorgeschlagen, ins Asylheim nach Niederpoyritz zu fahren, dort gäbe es Rauschgift.
Unterwegs im Taxi hätte der Jüngste dem Fahrer das Handy gemaust, aber zurückgegeben.
Am Heim seien alle ausgestiegen, plötzlich habe Mohammed den Fahrer mit Pfefferspray attackiert und nach dessen Geldbörse gegriffen. "Wir sind dann weg. Ich auch. Aus Angst." Die 600 Euro Beute teilten die drei unter sich auf.
Noch in der Nähe nahm die Polizei Almuntasir und Ibrahim fest. Mohammed wurde drei Wochen später verhaftet. Und er erzählte eine andere Version: "Wir hatten kein Geld. Almuntasir schlug vor, den Taxifahrer zu beklauen." Sie stiegen am Bahnhof Neustadt ein. "Das Telefon hat Almuntasir genommen", sagte Mohammed, der zugab, das Pfefferspray eingesetzt zu haben.
Ibrahim schwieg zu den Vorwürfen, erklärte aber, er habe den falschen Pflichtverteidiger.
Übrigens: Das Heim in Niederpoyritz wurde zum Zeitpunkt des Überfalls gar nicht mehr als Asylheim benutzt. Es war im Umbau.
Weder Almuntasir noch Mohammed wollen dem Taxifahrer die Adresse genannt haben. Beide seien angeblich zuvor nie dort gewesen.
Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Montage: Uwe Meinhold, Peter Schulze (3)