Tatort Dresdner Neustadt: Notorische Schwarzfahrerin hat Hausverbot im Supermarkt!

Dresden - Mehr als 20 Mal verstieß sie laut Staatsanwalt gegen Hausverbote, beleidigte Polizisten, schlug Mitmenschen. Doch ob die zweifache Mutter Susann Z. (39, Name geändert) dafür verantwortlich gemacht werden kann, ist offen.

Gutachten sollen ihre Schuldfähigkeit klären: Die Angeklagte (39) kam mit Handschellen ins Amtsgericht.
Gutachten sollen ihre Schuldfähigkeit klären: Die Angeklagte (39) kam mit Handschellen ins Amtsgericht.  © Peter Schulze

Die gebürtige Griechin (spricht gut Deutsch) sitzt in Untersuchungshaft, fiel sogar dort als Störenfried auf. Zum Amtsgericht wurde sie in Handschellen vorgeführt. Die Anklageschrift ist lang. 

Immer wieder suchte die obdachlose Frau (kein Schulabschluss) den Neustädter Bahnhof trotz Hausverbots auf, flog auch aus Lidl, Simmel und der Bäckerei heraus.

Wiederholt fuhr sie schwarz, klaute Eierlikör, beschimpfte Polizisten, spuckte nach ihnen, schlug in der Neustadt einem Bekannten ins Gesicht. Und doch wurde schnell klar: Mit der Angeklagten stimmt etwas nicht. 

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"Seit ich überrollt wurde bei einem Unfall, bin ich kaputt", wiederholte sie ständig.

Verfahren ausgesetzt, Gutachten angeordnet

Auch im Simmel hat die Frau Hausverbot.
Auch im Simmel hat die Frau Hausverbot.  © Peter Schulze

Was tun mit so einem Menschen, der trotz Betreuers nirgends mehr klarkommt? 

"So kann es nicht weiter gehen. Wir müssen eine Lösung für Sie finden", brachte es Amtsrichter Arndt Fiedler (57) auf den Punkt. 

Da es der Frau schwer falle, klare Gedanken zu formulieren, stehe die Schuldfähigkeit infrage. Ihre Kinder sind längst in Pflegefamilien untergebracht. 

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Der Richter setzte das Verfahren aus, ordnete forensisch-psychiatrische Gutachten an.

Titelfoto: Montage: Peter Schulze (2)

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