Tagesmutti jobbt als Geldwäscherin und zockt fast 60.000 Euro ab!
Dresden - Sie wollte in Deutschland als Tagesmutti arbeiten, landete aber wegen Geldwäsche auf der Anklagebank im Amtsgericht. Linda B. (19) half laut Anklage einer Betrügerbande, fast 60.000 Euro abzuzocken! "Ich habe viel zu spät gemerkt, dass das alles gar nicht gut ist", so die Lettin kleinlaut.
Im Internet fand Linda ein Jobangebot. Ausgerechnet in einer Telegram-Gruppe, in der angeblich vom Kindergartenplatz bis zu Drogen alles feilgeboten wird.
"Es ging um einen Job als Putzfrau oder Tagesmutter in Deutschland", so die Angeklagte aus einem kleinen Dorf bei Riga. Blauäugig kam die Mutter eines kleinen Sohnes (ein Jahr alt) nach Deutschland.
Ihr Ansprechpartner, der sie nur per Telefon kontaktierte, sei ein "Pablo" gewesen.
Doch Kinder hat Linda nie gehütet, und die Putzjobs ließen sich an einer Hand abzählen. Stattdessen bekam sie von Pablo einen ungarischen Pass zugespielt, mietete auf sein Geheiß Wohnungen für die Bande an und eröffnete Konten.
Darauf überwies die kriminelle Gang Gelder von Opfern, deren Kontodaten zuvor gehackt worden waren. Fast 60.000 Euro innerhalb eines Jahres!
"Ich musste das Geld immer ganz schnell abheben und weiterleiten. Ich habe nie verstanden, warum", so Linda. Als ihr schwante, dass der "Job" nicht legal war, weigerte sie sich zwar weiterzumachen, wurde aber prompt bedroht. "Ich hatte Angst", so die Angeklagte, deren Machenschaften letztlich erst endeten, als die Polizei sie festnahm.
Urteil folgt.
Titelfoto: Ove Landgraf