Straßenbahn-Zündler von Dresden bekommt Psychiatrie auf Bewährung
Dresden - Ob es ihn unter Kontrolle hält? Nach 20 Vorstrafen stand Giuseppe M. (50) wieder vor dem Dresdner Landgericht: Er hatte im Sommer 2022 zweimal eine Straßenbahn der Linie 4 angezündet. Weil er an paranoider Schizophrenie leidet, drohte ihm dort die dauerhafte Unterbringung in einer Psychiatrie. Doch gegen Auflagen gab es noch mal Bewährung für den Italiener.
Der Bahnfahrer konnte es damals kaum glauben: Ein Mann mit Mountainbike und Stirnlampe stieg nachts in die Bahn, kippte einen Benzinkanister über die Sitze und zündete sie an. Anschließend radelte der Koch lächelnd davon. Eine Nacht später das gleiche Spiel.
Doch der Italiener ist nicht schuldfähig, hörte Stimmen, die ihn zu dieser Wahnsinnstat trieben. Da das gefährlich ist, beschloss das Landgericht die dauerhafte Unterbringung in einer Psychiatrie. Allerdings auf Bewährung!
Wenn Giuseppe M. frei bleiben möchte, muss er sich von der Arnsdorfer Klinik aus nahtlos in eine betreute Wohngruppe begeben, sich alle zwei Wochen Medikamente spritzen lassen sowie engmaschige und regelmäßige Termine beim Psychiater wahrnehmen - und das alles über fünf Jahre hinweg.
Doch schon kurz nach dem Urteil weckte der Italiener Zweifel daran, dass er die Auflagen durchhalten wird.
Er monierte, dass ihm die Wohngruppe zu unordentlich wäre und er lieber in eine eigene Wohnung möchte ...
Titelfoto: Montage: Peter Schulze, Roland Halkasch