Krimineller will zurück in seine Heimat: Justiz macht ihm Strich durch die Rechnung!
Dresden - Eigentlich will er nur nach Hause. Doch die sächsische Justiz macht ihm - mal wieder - den Prozess. Gegen Omasr A. (28) wird diesmal am Landgericht Dresden verhandelt, weil er im Juni massiv ausfällig wurde.
An jenem Tag wollte er sein Geld im Sozialamt abholen. Da er aber nicht mehr an der von ihm angegebenen Adresse wohnte, wurde die Auszahlung verweigert.
Genervt setzte sich Omasr auf den Fußboden, bis der Sicherheitsdienst ihn hinaustrug. Doch er kam zurück, schlug einem Wachmann die Faust auf den Kopf. "Ich erstattete aber keine Anzeige", so der Mitarbeiter. "Wer weiß, was der Mann an dem Tag für Probleme hatte."
Das Problem hat nun die Justiz: Das Opfer stellte keinen Strafantrag.
Der Staatsanwalt bejahte jedenfalls in der Anklage nicht das "öffentliche Interesse an der Strafverfolgung".
Wo kein Kläger ... Immerhin könnte Omasr aber belangt werden, weil er am selben Tag dreimal mit vorgehaltenem Messer und rüden Drohungen an Haltestellen im Stadtgebiet Geld von Passanten forderte. Zweimal rannten Opfer davon, einmal kassierte der Räuber 24 Euro.
Der Angeklagte entschuldigte sich zwar beim Wachmann, schwieg aber zu den Vorwürfen. Doch er erklärte dem Richter: "Wenn ich könnte, würde ich freiwillig zurückgehen."
Er kam 2015 nach Deutschland, hatte kurz eine Wohnung, flog aber wegen diverser Straftaten (Diebstähle, Drogenhandel) raus und lebte seither entweder in der JVA oder im Asylheim.
Einem Gutachter erklärte er: "So eine Unterdrückung wie hier gibt es in Syrien nicht." Urteil folgt.
Titelfoto: Eric Münch