Einbruchs-Dienste gegen Crystal: Serienknacker gesteht vor Gericht
Dresden - Da fehlte eigentlich nur noch ein Arbeitsvertrag: Am Dienstag landete Paul W. (22) wegen einer ganzen Einbruchsserie vor Gericht. Den Großteil davon räumte er ein. Allerdings will er die Taten nicht aus Eigenantrieb begangen haben, sondern weil er dafür bezahlt wurde. Aber nicht mit Geld.
Ob die Kneipe in Strehlen, der Wohnmobil-Handel in Kaditz oder auch Privatwohnungen: Zwischen dem 26. Juni und 27. August 2023 legte Paul W. eine wahre Einbruchsserie durch Dresden und Umgebung hin: Neun Einbrüche und einen Handyvertrags-Betrug wirft die Staatsanwaltschaft dem Dresdner vor.
"Ich gebe das alles zu", sagt Paul W. Nur mit einem Einbruch in die Pfarrei St. Elisabeth will er nichts zu tun haben. Bei allen Taten sei Christian G. dabei gewesen, bei anderen auch Tobias K. "Ich stand bei allen Straftaten unter Drogeneinfluss", so Paul W.
Doch nicht nur das: "Ich habe mich dazu verleiten lassen", so der Einbrecher. "So brauchte ich für meinen Konsum nicht zu bezahlen." Gewusst, wohin es bei den Einbruchstouren ging, habe er nicht.
Auch von der Beute will er nichts abbekommen haben: "Ich habe vorher was zu konsumieren bekommen", so der Crystal-Abhängige. "Man wurde angeschrien."
Prozess in Dresden: Paul W. kam früh vom Weg ab
Paul W. hatte schon früh in seinem Leben Probleme, wuchs in verschiedenen Wohngemeinschaften auf, brach die Schule ab und wurde obdachlos. In der Notunterkunft war er der Jüngste und will dort von Christian G. und Tobias K. für die Einbrüche eingestellt worden sein.
Wegen seiner Drogensucht und einer traumatischen Erfahrung in der Kindheit muss nun ein Gutachter hinzugezogen werden. Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Montage: Peter Schulze