Statt zu arbeiten, vertickte er Drogen im Darknet: Jetzt muss er in den Knast!
Pirna - Hochqualifiziert und plötzlich ohne Job? So ging es dem Maschinenbau-Ingenieur Thomas K. (35). Doch statt auf Glück bei den nächsten Bewerbungen zu hoffen, setzte er auf eine Karriere als Darknet-Dealer.
Pech für ihn, dass seine Zulieferer aus Holland ihn verpfiffen. So landete er gestern auf der Anklagebank des Pirnaer Amtsgerichts.
"bestshop24" klingt wie ein normaler Online-Handel, hatte aber ganz spezielle Dinge im Angebot: Unter diesem Namen vertickte Ingenieur Thomas K. Amphetamine über versteckte Foren, wie "Nightmare Market", in alle Welt.
Ganz Geschäftsmann, beließ es der Maschinenbauer aber nicht beim bloßen Handel, sondern veredelte die Drogen in seiner Wohnung noch: Nachdem er bei den Niederländern mit den Decknamen "Drugz Bunny" und "X-Man" vier Liter Amphetamin-Öl über das Darknet bestellt hatte, bastelte er in seinem Labor daraus Meth-Nasensprays oder wandelte diese in Speed oder Speed-Paste um.
Pech für ihn, dass seine Lieferanten ihn an die Ermittler verpfiffen. Als am 14. August 2019 der letzte Liter des illegalen Öls bei ihm eintraf, kam der Zoll gleich mit. In der Dealer-Wohnung fanden die Ermittler weitere 560 Liter der flüssigen Droge, dazu 1,5 Kilo in fester Form.
Rund 23.000 Euro hatte der Ingenieur sich so dazu verdient. Vor Gericht räumte er alles ein, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Richter und Staatsanwalt hatten Angst, dass die Details zur Nachahme anregen könnten. Das Urteil tut es weniger: Zwei Jahre und sieben Monate muss Thomas K. hinter Gitter.