Staatsanwalt sicher: Mann aus Radebeul soll Waffenhändler sein

Dresden - Das war wohl kein gutes Geschäft: Zwei selbst gebastelte Gewehre, eine Pistole und 79 Schuss Munition soll ein Deutsch-Pole (51) auf einem Kaditzer Parkplatz verkauft haben. Sein Pech: Der Kunde war ein verdeckter Ermittler der Soko Rex. Nun hat die Generalstaatsanwaltschaft Dresden Anklage erhoben.

Auf diesem Parkplatz in Dresden-Kaditz wollte der Deutsch-Pole seine krummen Dinger drehen.
Auf diesem Parkplatz in Dresden-Kaditz wollte der Deutsch-Pole seine krummen Dinger drehen.  © Roland Halkasch

Am 28. September 2023 war es vorbei mit der vormittäglichen Ruhe auf dem Parkplatz in der Washingtonstraße: Gegen 10 Uhr stürmten vermummte Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) den Platz, verhafteten den Mann.

Zeitgleich durchsuchten Spezialkräfte auch seine Wohnung in Radebeul, nahmen seine Ehefrau (50) fest.

Bei der Razzia fanden sich mehrere Tausend Euro sowie ein Waffenarsenal. Jetzt sind die Ermittlungen abgeschlossen.

Waffenschieber von Radebeul soll Verbindungen zur Querdenker-Szene haben

Im September 2023 wurde der mutmaßliche Waffenhändler festgenommen. Hier wird der inzwischen 51-Jährige zum Haftrichter gebracht. (Archivbild)
Im September 2023 wurde der mutmaßliche Waffenhändler festgenommen. Hier wird der inzwischen 51-Jährige zum Haftrichter gebracht. (Archivbild)  © Peter Schulze

"Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat Anklage zum Schöffengericht des Amtsgerichts Dresden wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Waffengesetz und das Sprengstoffgesetz erhoben", sagt Patrick Pintaske (42), Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft.

"Er soll in einer eigens für die Waffenherstellung eingerichteten Werkstatt im Keller seiner Wohnung in Radebeul insgesamt fünf funktionsfähige Schusswaffen, davon zwei Maschinenpistolen, selbst hergestellt haben sowie damit begonnen, mindestens eine weitere Schusswaffe herzustellen."

Nach TAG24-Informationen wurden die Ermittlungen durch die Soko Rex geführt, da der Verdächtige Verbindungen ins verschwörungsideologische Spektrum pflegen soll.

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Seit 20. März 2024 ist der Mann wieder auf freiem Fuß, nun muss das Amtsgericht über den Prozessbeginn entscheiden.

Titelfoto: Peter Schulze

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