Sie zündelte ohne Ende: Notorische Lügnerin muss in den Knast!

Dresden - Sechs Jahre Haft für Zündlerin Sandra S. (37)! So urteilte das Landgericht Dresden über die Kassiererin. Nach 114 Zeugen stand für die Kammer nicht nur fest, dass die zweifache Mutter zahlreiche Brände gelegt hatte. Sie ist eine notorische Lügnerin!

Sandra S. (37) zündete im Suff immer wieder Tonnen und Container an.
Sandra S. (37) zündete im Suff immer wieder Tonnen und Container an.  © Peter Schulze

"Sie haben bei nahezu allen verurteilten Taten gezielt den Verdacht auf andere gelenkt und falsche Fährten gelegt", so der Richter.

Sandra hatte schon während der Ermittlungen andere beschuldigt und Zeugen manipuliert. Noch in U-Haft überredete sie eine Mitgefangene, falsche Infos zu "streuen".

Doch Dutzende Tonnen und Container, die zwischen Juni 2020 und September 2022 in Coswig, Radebeul und Meißen abfackelten, gehen laut Gericht auf ihr Konto.

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"Sie haben mit ihren Bekannten getrunken, waren austreten und danach hat es in der Nähe gebrannt", so der Richter zum Modus Operandi.

Brand in Meißen führt bei Zweijähriger zu Rauchgasvergiftung

Abgefackelte Reste türmten sich an den Brandorten. (Symbolfoto)
Abgefackelte Reste türmten sich an den Brandorten. (Symbolfoto)  © IMAGO/Joachim Sielski

Nicht selten machte sich Sandra angeblich "die Haare zurecht", nutzte aber ihr Haarspray als Brandbeschleuniger. Oft fand die Polizei derlei Dosen an den Brandorten.

Besonders schwer wertete die Kammer einen Brand in Meißen. Dort zog der Rauch einer brennenden Tonne in ein Kinderzimmer.

Das Mädchen (2), welches darin schlief, kam mit Vergiftungen in die Klinik. "Sie wussten genau, dass die Kleine dort schläft!", so der Richter. Aber aus Wut über eine Bekannte zündelte Sandra da sogar zweimal.

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Wegen ihrer "schlechten Kindheit" und ihrem massiven Alkohol-Problem billigte die Kammer ihr verminderte Schuldfähigkeit zu. Jedoch wurde die Unterbringung in eine Entziehungskur angeordnet.

Allerdings muss die Zündlerin erst zwei Jahre Haft abbrummen, ehe sie die Therapie überhaupt beginnen darf.

Titelfoto: Peter Schulze

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