Sie wollte die schwangere Geliebte ihres Mannes ermorden lassen: Frau vor Gericht

Dresden - Sie suchte im Darknet einen Killer, der die schwangere Geliebte (23) ihres Ehemanns (32) ermorden sollte. Der Anschlag wurde zum Glück verhindert. Auftraggeberin Ina R. (41) sitzt nun auf der Anklagebank im Landgericht. Sie gestand: "Ich wollte damit meinem Mann und mir helfen."

Ina R. (41) redete am zweiten Verhandlungstag stundenlang über ihre Beziehung und die Tat.
Ina R. (41) redete am zweiten Verhandlungstag stundenlang über ihre Beziehung und die Tat.  © Steve Schuster

Stundenlang berichtete sie über die eigenwillige Beziehung zu ihrem Gatten: Demnach hatte Ina ihn im Studium kennengelernt, zog aus der Einliegerwohnung ihrer Eltern zu ihm - ins Kinderzimmer bei seinen Eltern.

Später kaufte sich das zwischenzeitlich verheiratete Paar ein Haus in der Nachbarschaft. Das musste saniert werden. "Ich hätte Handwerker geholt, aber er wollte das in Eigenleistung machen", so Ina. Der Gatte, ein Ausbilder, habe "seine Azubis" werkeln lassen, "damit sie was Spannendes lernen".

Auch die spätere Geliebte, eine Auszubildende des Gatten, sei anfangs zum Ausbau da gewesen, später zog sie ganz ein. Dass diese Helferin zuweilen nackt durchs Haus lief, Ina wahlweise Kondome im Müll fand, wusste der Gemahl angeblich immer zu erklären. "Er sagte, wenn das Haus fertig ist, geht sie wieder", berichtete Ina.

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"Ich war wohl naiv."

"Spiegel"-Redakteurin stößt auf den Auftrag und rief die Polizei

Doch Anfang 2021 wollte er die Scheidung, obendrein war die Geliebte schwanger. "Aber er beteuerte, dass er das Kind gar nicht will und bei mir bleiben will", so die Angeklagte.

Als sie auch noch feststellte, dass sich die Geliebte offiziell ins Haus der Eheleute ummeldete, suchte Ina im Darknet einen Killer. Adresse, Daten und Geld (rund 9000 Dollar) waren schon überwiesen. Es sollte wie ein Unfall aussehen. Zum Glück recherchierte zeitgleich eine "Spiegel"-Redakteurin zum Thema, stieß auf den Auftrag und alarmierte die Polizei.

Ina wurde verhaftet und ist bis heute enttäuscht von ihrem Mann: "Ich hätte erwartet, dass er nach meiner Verhaftung hinter mir steht und sagt: Wir kriegen das wieder hin! Aber nein. Er hat bei der Polizei auch noch gegen mich ausgesagt. Zu dem gehe ich definitiv nicht mehr zurück!"

Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Steve Schuster

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