Sie hatte dealenden Waffelbäcker verpfiffen, jetzt steht Crystal-Steffi selbst vor Gericht
Dresden - Selten plaudern Dealer so offen wie Stefanie F. (38): Die Dresdnerin vertickte meist in ihrer Wohnung Crystal, manchmal auch Marihuana. Weil sie aber unter anderem den ebenfalls dealenden Waffelbäcker Alexander S. (35) auffliegen ließ, kann sie sich Hoffnung auf eine mildere Strafe machen.
Es war die kriminelle Version des Homeoffice: Zwischen 15. August 2022 und 16. Januar 2023 soll sie immer wieder bis zu sieben Gramm Crystal, ab und zu auch Marihuana meist aus ihrer Wohnung verkauft haben.
Zwei Tage später kam die Polizei vorbei, fand in ihrem Schlafzimmer insgesamt 180 Gramm Meth, 52,3 Gramm Marihuana und anderthalb Ecstasy-Tabletten.
"Das Crystal habe ich für 42 Euro pro Gramm gekauft", sagt die voll geständige Köchin. "Für 60 Euro pro Gramm habe ich es wieder verkauft."
Damit habe sie sich etwas zum Bürgergeld dazuverdient, außerdem Medikamente für ihren schwer kranken Hund bezahlt.
Ein Problem für sie: An ihrer Wohnzimmerwand hingen eine Armbrust und eine Federdruckpistole, ausreichend Munition fand sich auch.
Im Schlafzimmer wiederum fanden die Ermittler einen Baseball-Handschuh: "Alles nur für meinen Spieltrieb", so Stefanie F. und präsentiert zum Schläger Handschuh und Ball.
Dresdner Waffelbäcker stand gar nicht in Kontakt mit Crystal-Dealerin Steffi
Ein Vorteil wiederum könnte sein, dass sie auch gleich nach der Festnahme über den Waffelbäcker Alexander S. auspackte. Der hatte neben Gebäck ebenfalls Crystal vertickt, wurde mittlerweile zu drei Jahren Haft verurteilt.
"Ich kannte den gar nicht", sagt sie. "Aber mein Lieferant hat bei ihm gekauft."
Diesen Lieferanten wiederum will sie nicht verraten, der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Peter Schulze