Sie ging fremd, er wollte ihr Handy: Zoff mit der Ex-Freundin landet vor Gericht
Dresden - Dieser Streit wirkt lange nach. Weil Jonny D. (24) und seine Ex Linda (17, Name geändert) sich zofften, musste die Justiz eingreifen.
Laut Anklage hatte der Altenpfleger Linda im BMW angefahren und sie zu Fall gebracht. Jetzt gab es einen Prozess am Amtsgericht wegen gefährlicher Körperverletzung.
"Sie hatte mich betrogen. Ich nahm ihr Handy weg, weil ich 'Belege' dafür suchen wollte", sagte Jonny zu dem Vorfall in Prohlis. "Ich stieg ins Auto, wollte weg." Linda und ihre Freundin wollten ihn am Wegfahren hindern. Er sei mehrfach angefahren, bis sie zur Seite gingen. Dann düste er davon.
Laut Anklage aber erwischte der BMW dabei Linda, obwohl ihre Freundin sie noch wegschieben wollte. Linda stürzte, prellte sich die Hüfte, erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Aber die Spuren am Auto waren nicht eindeutig genug, um diesen Vorwurf zu bestätigen. Es blieb unklar, warum Linda stürzte.
"Dass dafür das Wegfahren ursächlich war, war nicht festzustellen", so der Richter. "Eine Körperverletzung war das nicht. Aber eine Nötigung. Sie sind immer wieder angefahren. Sie wollten weg", so der Jurist, der Jonny zu 3500 Euro Strafe verurteilte.
Freundinnen von Linda hatten offenbar Zeugenaussagen abgesprochen
Damit ist der Fall noch nicht abgeschlossen. "Bei den Zeugenaussagen wurde wohl die Freundschaft zu sehr hochgehalten", konstatierte der Richter, der die Prozess-Akte nun wohl zum Staatsanwalt gibt. So hatten Freundinnen von Linda offenbar Aussagen abgesprochen.
Eine erklärte sogar, sie hätte den Vorfall beobachtet. Doch offenbar saß sie zum Tatzeitpunkt ganz woanders in einem Auto. Das könnte wieder Ärger mit der Justiz geben ...
Titelfoto: Peter Schulze