Dresden/Pirna - Er war ein angesehener Lokalpolitiker, jetzt steht der in der Region Pirna bekannte Anwalt Markus Funken (62) in Dresden als Angeklagter vor Gericht. Nach dem ersten, wegen Formfehlern behinderten Prozessversuch wurde nun am gestrigen Donnerstag die Anklage verlesen.

Die Vorwürfe wiegen schwer: Die Ermittler lasten Funken hunderte Fälle von teils schweren sexuellen Übergriffen an einer Angestellten an, darunter zwei angeblich dokumentierte Vergewaltigungen.

Zu den Details drang nichts aus dem Gerichtssaal: Kurz nach 10 Uhr und noch vor Prozesseröffnung wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen.

Bekannt ist allerdings: Funken sitzt bereits seit vergangenem August in U-Haft. Ins Visier der Ermittler war der Ex-Politiker im Zusammenhang mit einem der größten Rauschgiftfälle in Sachsen geraten. Es geht um den tonnenweisen Schmuggel von Heroin.

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Bei einer Razzia in Wohnungen und der Kanzlei des bekannten Strafverteidigers sowie ehemaligen Vize-Bürgermeisters von Berggießhübel stellten Ermittler jedoch ganz andere schwerwiegende Beweise sicher: angeblich Handy-Aufnahmen von Vergewaltigungen seiner Angestellten.

Trotz alledem: Bis zu einem Urteil gilt die Unschuldsvermutung. Funkens Verteidigerin Ines Kilian (54): "Bis zum Ende des Prozesses werden wir keine Auskunft geben."

Laut Gerichtssprecher sind noch mehrere Verhandlungstage unter Ausschluss der Öffentlichkeit angesetzt. Die dann öffentliche Urteilsverkündung ist demnach für Mitte April geplant.