Schülerin mit Kabel gewürgt – 23-Jähriger hatte noch weiteres Opfer im Visier
Dresden - Weil er eine Schülerin (17) mit einem Telefonkabel würgte, sitzt Mike M. (23) auf der Anklagebank im Landgericht Dresden. Im Prozess kam heraus: Nur einen Tag vor der Tat im Mai 2024 verfolgte er auch eine Studentin (23), die aber vor dem Angreifer fliehen konnte.
"Ich war mit meinem Hund Gassi", sagte die Frau, die rund um die Freiberger Straße unterwegs war. "Da saß ein Mann auf einer Bank, der kam mir plötzlich hinterher. Immer, wenn ich stehen blieb, tat er es auch."
Sie versuchte, über Nebenstraßen auszuweichen, doch der Mann folgte. "Bis ich schließlich davonrannte", so die Studentin, die zur Polizei ging.
Auf Fotos, die ihr im Revier vorgelegt wurden, erkannte sie den Verfolger wieder: Mike M.!
Einen Tag nach dieser unheimlichen Begegnung griff der Obdachlose mittags an der Freiberger Straße eine Schülerin an. Er würgte sie mit einem Ladekabel, wollte sie ausrauben. Ein Zeuge half ihr, der Täter wurde festgenommen.
Mike M. als schuldfähig eingestuft
Im Prozess erklärte Mike M., ein Kumpel hätte ihn erst zum Drogenkonsum, dann zum Raub gezwungen. Der andere habe gar die Hand von Mike "geführt".
Später behauptete er: Der Kumpel habe ihm "vom Fenster aus Anweisungen gegeben". Opfer und Zeuge sprachen aber immer nur von einem Täter.
Der Gutachter bescheinigte Mike zwar eine krankhafte Störung, stufte ihn dennoch als schuldfähig ein.
Trotzdem gibt die Kammer diese Expertise nun ans Betreuungsgericht. Nach dem möglichen Urteil soll der Angeklagte so schnell wie möglich unter eine Betreuung gestellt werden. Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Peter Schulze