"Schlupflöcher professionell ausgenutzt": Vier Jahre Haft für Krankenkassen-Betrüger
Dresden - Er zockte die Krankenkasse mit getürkten Arztrechnungen ab, richtete einen Schaden von genau 677.054 Euro und 56 Cent an. Nun wurde der Ökonom Andreas E. (59) vom Landgericht Dresden zu vier Jahren Haft verurteilt. Doch so lange wird der Verurteilte wohl kaum hinter Gittern bleiben.
Denn Andreas E. leidet tatsächlich an zahlreichen schwerwiegenden Krankheiten.
So saß er bisher zwar sechs Monate in U-Haft, wurde aber mindestens sechsmal ins Krankenhaus gebracht. Natürlich jedes Mal streng bewacht. Täglich kommt der Pflegedienst in den Knast zu ihm.
Sein Anwalt will nun die Haftfähigkeit prüfen lassen, Andreas E. soll so schnell wie möglich in eine Pflegeeinrichtung.
Im Prozess hatte er zugegeben, seit Jahren die echten Rechnungen seiner zahlreichen Ärzte "bearbeitet", so Geld für Unterhalt, Autos und Urlaube für die Familie ergaunert zu haben.
Jahrelang fiel dem württembergischen Versicherer nichts auf. Laut Gericht wurde es dem Betrüger "leicht gemacht" und er habe "Schlupflöcher professionell ausgenutzt".
Titelfoto: Ove Landgraf