Schlägerei in der Linie 10: Fahrgast verprügelt, weil er eine Maske trug
Dresden - Sich an die Maskenpflicht in der Bahn halten? Das kam für Max R. (24) in der Nacht zum 1. Oktober 2022 nicht infrage. Und weil auch andere keinen Mundnasenschutz tragen sollten, wurde er gewalttätig und landete deshalb am gestrigen Donnerstag vor dem Dresdner Amtsgericht.
Wenn das Pichmännel-Oktoberfest ruft, wird es gegen Mitternacht voll in den Bahnen: Im vergangenen Jahr war auch Max R. am 30. September samt Familie auf der bierseligen Party.
Mit noch gut gefüllten Bierhumpen ging es dann gegen null Uhr in die Linie 10.
Damit sich der Trupp nicht mit allen anderen durch die Türen zwängen muss, lief er eine Haltestelle der Bahn entgegen, stieg so in die fast leere Bahn ein.
Am Ostragehege selbst stieg dann Marc R. (28) mit seinen Freunden ein:
"Wir haben es nicht geschafft an einer Tür einzusteigen", so der junge Mann. "Ich stieg deshalb an einer anderen Tür ein." In der Bahn wollte er dann zu seinen Freunden.
Zu seinem Pech stand Max R. im Weg:
"Er hat mich aufgefordert die Maske abzusetzen", so Marc R. "Ich darf erst durch, wenn ich sie absetze. Das hat er zweimal bestätigt."
Maskenpflicht in der Bahn? Nicht mit Max R. (24)
Das wiederum wollte sich der Maskenträger nicht gefallen lassen, tätschelte den Pöbler an der Wange und meinte, dieser solle lieber selbst eine Maske aufsetzen.
"Das war leichtsinnig", gab Marc R. zu.
Tatsächlich, denn sein Gegenüber schlug zu, verfehlte ihn aber. Ein weiterer Mann schlug ebenso auf ihn ein.
Als eine Freundin Max R. von hinten abhalten wollten, bekam sie den Ellbogen ins Gesicht und erlitt eine Nasenbeinprellung.
Auch eine weitere unbekannte Frau erhielt Schläge.
Max R. gesteht über seinen Anwalt zwar die Maskenpöbelei, will aber nicht geschlagen haben.
Da das mehrere Zeugen anders gesehen hatten, verurteilte ihn der Richter zu 1800 Euro.
Titelfoto: Fotomontage: Peter Schulze//123RF/JIRA PLIANKHAROM