Scheinwerfer, Stiefel, Schutzanzüge: Feuerwehrmann verkloppt Einsatz-Ausrüstung bei eBay
Dresden - Retten, Bergen, Klauen? Mehr als 25 Jahre war Matthias L. (59) bei der Dresdner Berufsfeuerwehr im Dienst, hatte unzählige Rettungseinsätze absolviert, bevor er in den Innendienst kam. Dort endete die Heldenkarriere unrühmlich: Fast vier Jahre lang vertickte er Ausrüstungsgegenstände im Netz, landete am gestrigen Montag dafür vor dem Amtsgericht.
Irgendwann fiel es im Brand- und Katastrophenschutzamt dann doch auf: Immer wieder fehlte im Lager etwas, dafür verkaufte ein "THW-Otto" immer wieder Ausrüstung bei eBay.
Als einige Details übereinstimmten, schlug die Kripo zu und brachte Matthias L. schließlich vor Gericht: Als Verantwortlicher für das Lager war er auch zuständig für die Versteigerung ausgemusterter Technik.
Doch Matthias L. zweigte sich auch Ausrüstung ab und versteigerte sie quasi auf eigene Rechnung. 160-mal verkaufte er Brecheisen, Strahlenschutzanzüge, Rohre, Rundumleuchten, Scheinwerfer, Stiefel und ähnliches.
Mehr als eine Stunde brauchte der Staatsanwalt, um alle Verkäufe aufzuzählen. Genau 19.118,20 Euro kassierte er dafür zwischen 2015 und 2018.
Ehemaliger Feuerwehrmann bekommt elf Monate auf Bewährung!
Dafür bekam er einen Strafbefehl über elf Monate auf Bewährung. Dazu kam am Montag jedoch noch eine Anklage über weitere 56 Verkäufe, die rund 3000 Euro eingebracht haben sollen.
Als sich die Staatsanwaltschaft bereit erklärte, die Anklage einzustellen, da sie die Strafe nicht wesentlich erhöhen würde, zog Matthias L. seinen Einspruch zurück. Damit wurden die elf Monate Haft auf Bewährung rechtskräftig.
Seinen Job bei der Feuerwehr ist er freilich auch los. Und von dem Zaster hat er auch nichts. Es wurde die Einziehung von Wertersatz angeordnet.
Titelfoto: Norbert Neumann