Sachsens dreistester Hartz-Schwindler: Schwarzarbeit, falsche Krankenscheine

Dresden - Mit einem ganzen Arsenal an Lügen erschwindelte sich Alexander H. (41) über Jahre hinweg Geld. Da ihm das Gericht gegen Geständnis Bewährung in Aussicht stellte, gab er das meiste ohne Umschweife zu. Trotzdem muss noch einiges geklärt werden.

Alexander H. (41) räumte am Montag die meisten seiner Betrügereien ein.
Alexander H. (41) räumte am Montag die meisten seiner Betrügereien ein.  © Peter Schulze

Eigentlich hatte Alexander H. Zahntechniker gelernt, doch kurz nach seiner Ausbildung flog er raus. Die Auftragslage sei aufgrund der damals eingeführten Praxisgebühr schlagartig zurückgegangen.

Doch so ganz arbeitslos war er nicht wirklich: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, zwischen Dezember 2016 und Februar 2019 sehr wohl regelmäßige Verdienste durch eBay-Verkäufe und Flyerverteilung erwirtschaftet zu haben, listet monatliche Einkünfte zwischen 2205,26 und 9570,79 Euro auf.

Damit habe er insgesamt 28.835,11 Euro zu viel Arbeitslosengeld II bezogen.

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Schon seit Jahren zahlt der Angeklagte in Raten das Geld zurück.

Allerdings ist die Höhe der Rückzahlung noch strittig, da von seinen Einkünften offenbar keine Ausgaben abgezogen wurden.

Alexander H. hat Krankenscheine gefälscht und schwarzgearbeitet

Beim Amt legte er Krankenscheine vor, ohne untersucht worden zu sein.
Beim Amt legte er Krankenscheine vor, ohne untersucht worden zu sein.  © picture alliance/dpa

Alexander H. behauptet, dass viele der eBay-Verkäufe für einen Freund getätigt wurden.

Dass er aber arbeitete, während er Stütze kassierte, gibt er jedoch zu - und das führte zu Problemen, als er an einer Maßnahme teilnehmen sollte.

Da er schlecht zugeben konnte, dass früh aufstehen schwierig wäre, da er bis Mitternacht arbeiten müsse, ging er zu seiner Hausärztin.

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Dort bekam er im Vorzimmer ohne Untersuchung "gegen 20 Euro in die Kaffeekasse" von der Schwester drei Krankenscheine. Damit ersparte er sich eine Kürzung der Stütze um 2502 Euro.

Außerdem verschwieg er dem Amt seine Hochzeit und den Namenswechsel.

Zudem wirft ihm die Anklage vor, viermal gefälschte Goldbarren verkauft zu haben. Teilweise waren es einfach nur angemalte Kupferbarren. Die habe er von einem Verwandten bekommen und dann selbst Kaufbelege dafür gefälscht, räumte er ein. Allerdings wurde bei ihm auch Plattgold gefunden.

Selbst Barren gefälscht haben wollte er damit aber nicht: "Das ist nur für die Küche. Damit mache ich mir privat das Sushi hübscher." Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze, picture alliance/dpa

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