Sachse checkt immer wieder in Hotels ein: Dreister Zechpreller wohnt jetzt hinter Gittern
Dresden - Frisch bezogenes Bett, aufgefüllte Minibar, üppiges Frühstücksbüfett. Der Komfort von Hotels ist beachtlich. Den wusste auch Heiko L. (44) sehr zu schätzen. Nur: Der Bürokaufmann zahlte nie.
Seit Jahren buchte sich der gebürtige Chemnitzer in derlei Unterkünften ein, blieb aber immer die Zeche schuldig. Am gestrigen Donnerstag stand er mal wieder vorm Amtsrichter in Dresden. Diesmal hatte er in acht Hotels eingecheckt, hinterließ einen Schaden von mehr als 3000 Euro.
Im Januar 2020 reiste Heiko L. von Hotel zu Hotel. Ob Juniorsuite im Elbhotel Bad Schandau, Goldener Anker in Radebeul, Maritim in Dresden, das Vienna im QF am Neumarkt - überall checkte er per Onlinebuchung für zwei Nächte ein. Als Rechnungsadresse gab er ein Abrisshaus in Chemnitz an.
Der gelernte Kaufmann tat sich gütlich an den Minibars, schlemmte in den angeschlossenen Restaurants und verschwand dann, ohne zu zahlen. "Aber Sie hinterließen jede Menge Spuren", konstatierte der Richter.
Teilweise hatte Heiko L. mehrere Hotels zeitgleich gebucht
Überwachungskameras hatten ihn eingefangen, und DNA-Spuren in den Zimmern gab es reichlich. Der Polizei war schnell klar, nach wem zu suchen ist.
Denn seit 1998 kassiert Heiko L. immer wieder Strafen wegen derlei Betrügereien, "residierte" deshalb schon hinter Gittern.
"Es ist rational nicht zu erklären", sagte sein Anwalt. Denn eigentlich hatte der geständige Heiko Einkünfte, jobbte zuletzt bei Rewe, hatte eine Wohnung und nach eigenen Angaben "ein gutes Verhältnis" zur Familie.
Doch zur "eigenen Aufwertung" checkte er immer wieder in Hotels ein. Und er kam vor lauter Eifer durcheinander. So buchte er sich im Elbhotel in Bad Schandau zeitgleich wie im benachbarten Hotel Elbresidenz ein.
Genutzt hat er freilich beide Hotels und die dazugehörigen Restaurants.
Der Richter verurteilte ihn zu drei Jahren Haft - Kost und Logis frei...
Titelfoto: Montage: Peter Schulze (2), Hotel Elbresidenz