Reihenweise teure Karossen gestohlen: Er war der Autodieb des "Königs"!
Dresden - Robert M. (41) dürfte der "aktivste" Autodieb Sachsens sein. Die Soko Kfz vom Landeskriminalamt kennt den Polen sehr genau, seit Jahren verurteilen ihn Gerichte. Andere Ganoven sprechen ehrfurchtsvoll von ihm. Derzeit sitzt Robert auf der Anklagebank im Landgericht Dresden, weil er erneut Autos geklaut hat. Diesmal arbeitete er für den "König von Porajow".
Das kleine Örtchen Porajow, gleich hinter der Grenze bei Zittau, zählt nur 1500 Einwohner. Aber laut der Sonderermittler agierte dort Lukasz Z., der sich selbst "König" nannte und sich einen Hofstaat an Autodieben hielt.
Mindestens zehn Männer klauten, zerlegten, verkauften für ihn Fahrzeuge. Vorrangig SUV und Camper der Marken Jeep Grand Cherokee, Peugeot Boxer, Fiat Ducato.
Robert heuerte 2021 beim "König" an. Er war gerade aus der polnischen Haft entlassen worden. Zuvor hatte er sechs Jahre in Sachsen gesessen - wegen Autodiebstahls.
"Nach dem Knast war es schwer, einen Job zu finden. Es war Corona", erklärt der Angeklagte. "Und ich brauchte Geld für meine Drogen."
Robert M. zeigte sich vor Gericht geständig
Diesmal klaute Robert laut Anklage in Dresden, in der Lausitz, Leipzig, Chemnitz und Sachsen-Anhalt 22 Autos. Dabei entstand ein Schaden von mehr als 800.000 Euro.
Nicht immer gelang es. Drei Taten blieben im Versuch stecken. Ein in der Dresdner Neustadt geklauter Grand Cherokee (Wert: 60.000 Euro), den Roberts "Kollege" nach Polen bringen sollte, erlitt Totalschaden. Der Wagen krachte in eine Polizeisperre in den Königshainer Bergen.
Im neuen Prozess nun gestand Robert die allermeisten Taten. Zu Mittätern schwieg er. Dafür gestand er zwei weitere geklaute Autos, die bisher gar nicht angeklagt waren.
Das neue Urteil für ihn wird Ende April erwartet. Der "König von Porajow" sitzt inzwischen in Polen in U-Haft.
Titelfoto: Peter Schulze, LausitzNews.de / Ricardo Herzog