Reifenstecher attackierte zwei Fußgänger mit dem Messer: "Es tut mir so leid ..."
Dresden - "Ich schäme mich zutiefst", sagte Tom C. (24) im Landgericht Dresden. Der Sicherheitstechniker der Bahn muss sich wegen versuchten Totschlags, Körperverletzung und Sachbeschädigung verantworten. Erst demolierte er in Pieschen Autos, dann stach er mit dem Messer ein Pärchen nieder, das ihn zurechtwies.
"Ich wünschte, ich könnte das alles zurückdrehen", so der Lausitzer, der wohl damit nicht nur den Tattag meinte. Jener Tag im November 2021 war eigentlich ein guter Tag für Tom.
Im Juli war er mit seiner KTM schwer verunglückt, bis heute ist er wegen der gravierenden körperlichen Folgen in Behandlung. "Aber an dem Tag habe ich zum ersten Mal wieder einen Freund besucht", so Tom, der einen Schulfreund in Dresden aufsuchte.
"Abends wollte ich mit dem Zug wieder heim." Doch er trank zu viel (2,2 Promille). Besagter Freund sei mit Tom "an die frische Luft zum Ausnüchtern" gegangen. Doch dort eskalierte die Situation.
Zugedröhnt von Alkohol und Medikamenten stach Tom auf Autoreifen entlang der Rehefelder Straße ein und demolierte sieben Fahrzeuge.
Messer-Angriff auf Rehefelder Straße: Angeklagter muss den Opfern Schmerzensgeld zahlen
Ein Pärchen verbat sich das, Toms Kumpel bekam sogar eine Ohrfeige. "Um ihn zu rächen", so die Anklage, rannte Tom dem Paar hinterher.
Dem Mann (28) stach er in den Bauch und verletzte ihn schwer an der Leber. Die Frau wurde schwer an der Brust verletzt.
"Es tut mir so leid, dass ich den Leuten Schmerzen zugefügt habe", so Tom, der dem Mann bereits mehrere Tausend Euro Schmerzensgeld zahlte.
Die Zahlung an die Frau soll in Kürze folgen. Jeden beschädigten Reifen hat der Angeklagte auch schon bezahlt.
Das Urteil im Strafprozess soll Ende April fallen.
Titelfoto: Peter Schulze