Rechtsrock und die NSDAP-Hymne: Skandal-YouTuber "Hector Panzer" muss Strafe zahlen
Dresden - Als "Hector Panzer" hat es der Deutsch-Mosambikaner Elias B. (24) zu zweifelhaftem Ruhm gebracht: Neben seinen Rap-Tracks ziehen seine Sauf-Videos mit dem umstrittenen YouTuber Max Herzberg (24) Tausende Zuschauer an. Dass er dabei auch mit stadtbekannten Neonazis auftritt und entsprechende Propaganda verbreitet, gehört wohl zum Erfolgskonzept. Doch vergangenes Jahr ging er dabei zu weit.
"Ist es eigentlich legal, was ich da eigentlich grade mache?!", fragte Elias B. im März 2020 grinsend in die Kamera, als er Hunderte Lieder von seiner Festplatte ins Netz lud und den Download-Link dazu auf Instagram verbreitete. Darunter fand sich neben diversem Rechtsrock auch das als Parteihymne der NSDAP verbotene Horst-Wessel-Lied.
Die Frage nach der Legalität beantwortete das Dresdner Amtsgericht am 29. Juni 2020 mit einem Strafbefehl über 80 Tagessätze zu je 15 Euro. Doch Elias wollte nicht zahlen, legte Einspruch ein. Mit Teilerfolg: Gegen Zahlung einer Geldauflage stellte das Gericht das Verfahren ein, da der Skandal-YouTuber bisher ein unbeschriebenes Blatt war.
Allerdings blieb er die Zahlung schuldig und so erließ das Gericht wieder Strafbefehl. Erneut legte "Hector Panzer" Einspruch ein und wieder sollte es zum Prozess kommen.
Doch zum gestrigen Termin erschien der Rapper nicht, und so verwarf der Richter den Einspruch. Elias B. muss nun 1200 Euro zahlen.
Dabei steht für ihn schon der nächste Gerichtstermin an, allerdings als Opfer.
Am heutigen Mittwoch startet der Prozess gegen Oussama G. (25). Der Tunesier soll Elias am 14. November mit einem Messer eine 13 Zentimeter lange Narbe im Gesicht zugefügt haben.
Titelfoto: Montage: Screenshots/Instagram/Hector Panzer (2)