Raub-Trio entführte Opfer nach Tschechien: "Sie wollten mich loswerden"
Dresden - Möbelklau rabiat. Sebastian S. (23) raubte mit Marvin W. (22) und Alexander F. (31) Waschmaschine, zwei Sessel, Schrank, Tisch und Sofa aus einem Haus in Lommatzsch. Nun ist Prozess gegen das Trio am Landgericht Dresden.
"Ich wollte mein Zeug zurück", erklärte Sebastian, dem angeblich in seiner Abwesenheit die eigene Bude von einem Ricardo S. leer geräumt wurde.
Besagter Ricardo wohnte knapp 300 Meter entfernt im Haus von Maler Andre P. (35).
"Ich hatte aber seine Möbel auf den Boden gebracht. Er war im Knast und ich wollte neu vermieten", so Andre, der plötzlich nächtlichen Besuch bekam.
"Die drei klingelten Sturm. Ich wurde geschlagen, einer bedrohte mich mit einer Axt und dann musste ich die Möbel in die andere Wohnung fahren", so das Opfer. "Danach wollten zwei von ihnen meinen Transporter in Tschechien verkaufen, mich loswerden und fuhren mit mir dorthin."
Irgendwann habe Andre die Täter überreden können, wieder heimzufahren. Trotz aller Todesdrohungen ging das Opfer zur Polizei.
Täter bedrohten Opfer mit Axt
Die hatte leichtes Spiel bei der Ermittlung. Sebastian hatte in jener Nacht Geburtstag, ließ sich während der Tat von seinen Kumpels feiern.
Jede einzelne leere Flasche im Bierkasten bei Andre hatte genug DNA-Anhaftungen.
Die Angeklagten können sich kaum erinnern, hätten mehr oder weniger höflich die Möbel herausgefordert und wären nie nach Tschechien gefahren.
Alexander F. muss sich außerdem verantworten, weil er 2020 einen Rentner (74) den Honda raubte und auf der Flucht vor der Polizei zwischen Nossen und Döbeln mit zum Teil über 200 km/h unterwegs war.
Ohne Führerschein, aber mit Drogen im Blut.
Urteile folgen.
Titelfoto: Steffen Füssel