Rasender Radler rammt Mann von Fahrrad: Helm bewahrt Opfer vor Schlimmerem
Dresden - Radfahren im Straßenverkehr kann kreuzgefährlich sein und erfordert ständige Aufmerksamkeit. Das bewies ein Prozess am Amtsgericht. Rennrad-Fahrer Philip K. (22) musste sich wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten.
Der Bauarbeiter fuhr die Pirnaer Landstraße Richtung Innenstadt. Auf dem Fußweg! Dabei trat er mächtig in die Pedale. "Ich hatte an der Haltestelle einen Kollegen verabschiedet, wollte zeigen, wie schnell ich bin", so der reuige Radler.
Fast zeitgleich aber fuhr Jens L. (53) mit seinem Treckingbike von der Straße auf den Fußweg, um im dortigen betreuten Wohnen seine Mama zu besuchen. Als er in die Einfahrt biegen wollte, war Philip schon zu nah. Es kam zum Crash.
Jens wurde gegen den Torpfosten geschleudert, brach sich die Schulter, musste operiert werden. Philip, der sich "nur" die Hände aufschürfte, kümmerte sich sofort um den Verletzten. Seine Versicherung beglich die Schäden.
Weil nicht mehr zu klären war, wann Jens den Richtungswechsel anzeigte und ob Philip den überhaupt sehen konnte, stellte die Richterin das Verfahren ein. Im Gegenzug muss Philip 600 Euro an die Staatskasse zahlen.
Übrigens: Jens trug zum Glück einen Helm, als er gegen den Pfosten aus Metall prallte. "Der Helm ist dabei gebrochen. Der hat mich definitiv vor Schlimmerem bewahrt."
Im Prozess saß eine Schulklasse im Zuschauerraum. Die Staatsanwältin appellierte: "Bitte tragen Sie alle einen Helm beim Radfahren!"
Titelfoto: Montage: Peter Schulze