Randalierten Hausbesetzer in der Basteiplatz-Villa? Schwere Vorwürfe der Aktivisten

Dresden - Am kommenden Freitag startet der erste Prozess rund um zwölf mutmaßliche Hausbesetzer. Der Vorwurf: Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung der Villa am Basteiplatz 3 in Dresden-Strehlen. Doch dabei soll die Sachbeschädigung nicht hauptsächlich von den Aktivisten hervorgerufen worden sein.

Die leerstehende Villa am Basteiplatz 3 in Dresden-Strehlen wurde im August 2019 von Aktivisten besetzt. Polizisten stürmten das Gebäude. Kam es dadurch zu dem hohen Sachschaden?
Die leerstehende Villa am Basteiplatz 3 in Dresden-Strehlen wurde im August 2019 von Aktivisten besetzt. Polizisten stürmten das Gebäude. Kam es dadurch zu dem hohen Sachschaden?  © xcitepress/cw

Zumindest behauptet das die Gruppe "Wir besetzen Dresden" in einer Mitteilung, welcher TAG24 vorliegt.

Sie verteidigen die zwölf Beschuldigten, von denen gegen die ersten vier am Freitag um 9 Uhr der Prozess im Amtsgericht Dresden startet.

Der Vorwurf der Anklage: Die mutmaßlichen Hausbesetzer sollen am 24. August 2019 die Villa am Basteiplatz 3 in Rahmen der Unteilbar-Demonstration in Dresden besetzt haben. Dabei wurde von ihnen angeblich ein Sachschaden von 21.000 Euro hinterlassen.

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Die Gruppe stellt klar: Zu dieser immens hohen Sachbeschädigung kam es nicht mutwillig durch die Besetzer! Denn die Polizei hätte sofort nach der Bekanntgabe der Besetzung das Haus geräumt. Dabei kam es dann wohl zu der sehr hohen Schadenssumme.

Die Aktivisten sollen das Haus sogar freiwillig verlassen haben, nachdem sie mit Roman Lerch, dem Vorsitzenden der Castello Immobilien & Vermögen AG, gesprochen hatten.

Denn der versprach ihnen wohl, dass es Verhandlungen für eine Zwischennutzung des leer stehenden Grundstückes geben könnte. Zugleich einigte man sich wohl darauf, keine Strafanzeige zu stellen, wenn die Besetzer das Gelände friedlich räumen würden.

Doch an beide Punkte hielt sich die offenbar Castello AG nicht.

Was war der Grund der Hausbesetzung?

Die Aktivisten bei einer Scheinbesetzung von Häusern auf der Königsbrücker Straße im Juni 2019. Ihr Markenzeichen: Tierkostüme.
Die Aktivisten bei einer Scheinbesetzung von Häusern auf der Königsbrücker Straße im Juni 2019. Ihr Markenzeichen: Tierkostüme.  © privat

An jenem Sommertag im August 2019 hatten mehrere Menschen verschiedene Häuser in Dresden (schein-) besetzt. Ihr Ziel war es gewesen, auf die ungerechten Wohnverhältnisse in der sächsischen Landeshauptstadt aufmerksam zu machen.

Mittel zum Zweck war eine friedliche Hausbesetzung, um den politischen Diskurs voranzutreiben, wie es auf dem Aufruf der Website hieß.

Die Aktivisten forderten, die ungenutzte Villa am Basteiplatz viel eher für gemeinschaftliche Projekte, wie ein alternatives Zentrum zu verwenden. Zugleich könnte ein Gemeinschaftsgarten entstehen.

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Die Villa befindet sich in dem Besitz einer Immobilienfirma. Zuvor lebten mehrere Menschen auf dem Gelände.

Besonders brisant ist die Tatsache, dass der heutige Eigentümer angeblich durch die nationalsozialistische Enteignung jüdischer Menschen in den Besitz des Gebäudes gelangt ist.

"Wir besetzen Dresden" kündigt Protest vor dem Amtsgericht an

Es war einer der ersten öffentlich gemachten Hausbesetzung der Aktivisten mit den charakteristischen Tierkostümen von "Wir besetzen Dresden". Danach erfolgte unter anderem die Besetzung der Häuser auf dem Putzi-Areal in der Dresdner-Neustadt.

Mit dem Prozessauftakt soll es auch Proteste geben. Die Gruppe "Wir besetzen Dresden" kündigte an, am Freitag ab 8.30 Uhr vor dem Amtsgericht Dresden die Kundgebung "Eigentum abschaffen, Besetzungen sind kein Verbrechen" abzuhalten.

Titelfoto: xcitepress/cw

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