"Querdenker" Marcus Fuchs: Runde zwei im Prozess wegen Demo in Laubegast!
Dresden - Runde zwei gegen Marcus Fuchs (40): Das Dresdner Amtsgericht hatte dem "Querdenker" 1500 Euro Geldstrafe aufgebrummt, weil er im Februar eine unangezeigte Demo durch Laubegast geleitet hatte. Fuchs sieht sich als unschuldig, die Staatsanwaltschaft will eine höhere Strafe. Nun muss das Landgericht entscheiden.
Hunderte Demonstranten zogen Anfang 2022 jeden Sonntag durch Dresden-Laubegast: Mit Anzeige und Versammlungsleiter kein Problem, ohne jedoch ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz.
Am 6. Februar war auch Marcus Fuchs vor Ort: "Ich war da, um darüber zu berichten", sagte er. "Ich habe einen Blog und verschiedene Kanäle."
Außerdem wollte er damals Oberbürgermeister werden, die Gelegenheit für Wahlkampf nutzen.
"Alles das, was man als Versammlungsleiter braucht", so Fuchs. "Alles das gab es nicht!" Gemeint sind Ordner, Mikrofon und weitere Ausrüstung.
Doch das Amtsgericht sah es als erwiesen an, dass Fuchs den Aufzug mit einer Geste in Gang gesetzt, außerdem durch weitere Zeichen gesteuert hatte.
YouTube-Video als Beweisstück
Fuchs wiederum meint, dass alle Gesten nur seinem Team, zum Beispiel dem Kameramann, galten.
Die Staatsanwältin erklärte dazu verwundert, dass diese Gesten oft gar nicht Richtung Kamera ausgeführt wurden. Gut zu erkennen ist das auf dem Video, das Fuchs selbst ins Netz gestellt hatte.
Nach einem Rechtsgespräch wurde sowohl die Einstellung gegen Geldbuße als auch die beidseitige Rücknahme der Berufung abgelehnt.
Nun müssen erneut die Polizisten und Hagen K., damals der "Querdenken"-Kameramann, gehört werden.
Ein spannungsgeladenes Wiedersehen: Die "Querdenken"-Gruppe um Hagen K. hatte Fuchs vor Kurzem rausgeworfen. Fuchs wiederum erklärte, dass er mit einigen anderen Mitgliedern das wahre "Querdenken" sei.
Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel, Screenshot/YouTube