Prozess um Armbruch nach üblem Handy-Zoff: "Haben uns gegenseitig provoziert"
Dresden - Der Tunesier Taha B. (32) musste sich jüngst vor dem Dresdner Amtsgericht verantworten. Er soll seiner Ex-Freundin (33) im Streit um ein Handy den Arm gebrochen haben. Doch der Angeklagte gab sich komplett unschuldig.
In einem ist sich das ehemalige Paar, das zwei Kinder hat, sicher: Die seit zehn Jahren bestehende Beziehung war von viel Streit geprägt.
Gab der Tunesier, der 2012 als Student nach Deutschland kam, seiner Ex die Schuld, sah sie es genau andersrum. So auch an dem verhängnisvollen Abend im Januar 2022.
"Sie hat sich aggressiv verhalten, wir haben uns gegenseitig provoziert", behauptete Taha B. "Da habe ich ihr ein Foto von mir und der Nachbarin gezeigt. Mit der hatte ich sie betrogen." Dann sei sie wütend fortgegangen, es hätte plötzlich geknallt und ihr der Arm wehgetan. Er habe dann noch mit einem Päckchen Tiefkühlerbsen gekühlt.
"Wir hatten Streit, ich habe mich wahrscheinlich beklagt, dass er alkoholisiert ist und mich zu wenig bei meinem Umzug unterstützt", sagte dagegen die Ex aus. "Dann habe ich mein Handy in die Hand genommen, das hat er mir entrissen."
Angeblich habe er wissen wollen, ob sie das Gespräch heimlich mitgeschnitten habe, und forderte, das Gerät zu entsperren.
"Ich habe es mehrfach zurückgefordert", so die Frau unter Tränen. Er habe gedroht, ihr die Finger zu brechen. Dann soll er sie gepackt und ihr den Arm gebrochen haben. "Er hat sich danach entschuldigt", sagt sie.
Damit die Kinder des Ex-Paares nicht unter dem fortwährenden Rosenkrieg leiden müssen, stellte das Gericht das Verfahren gegen Zahlung von 1000 Euro an den Dresdner Ausländerrat ein.
Titelfoto: Montage: Peter Schulze, Franz Maler