Prozess nach Messer-Attacke im "Ayers Rock": Dachdecker metzelte Schlichter nieder

Dresden - Erst belästigte er Gäste im Restaurant, dann rastete er aus. Eduard T. (25) attackierte laut Anklage im Januar 2023 im "Ayers Rock" in der Münzgasse von Dresden mehrere Besucher und verletzte sie zum Teil lebensgefährlich. Nun begann am Landgericht Dresden der Prozess wegen versuchten Totschlags und vorsätzlicher Körperverletzung gegen den Dachdecker aus Nordrhein-Westfalen.

Eduard T. (25) hielt sich zum Prozessauftakt einen Ordner vors Gesicht, außerdem trug er einen Mundschutz.
Eduard T. (25) hielt sich zum Prozessauftakt einen Ordner vors Gesicht, außerdem trug er einen Mundschutz.  © Steve Schuster

Nachts saßen wie üblich noch zahlreiche Gäste auf der Terrasse in dem beliebten Restaurant nahe der Frauenkirche. Eduard, der mit einem Sixpack Bier dort vorbeikam, versuchte, eine Gruppe in ein Gespräch zu verwickeln.

Aber er wurde gebeten, zu gehen. Weil der Dachdecker keine Anstalten machte, stellte eine Frau dessen Biere auf den Gehweg. Laut Anklage wurde er prompt ausfällig gegen die Besucherin. Ein Kollege, der ihr half, wurde von Eduard getreten.

Nun stand Rustambeg A. (43) auf, auch er war Gast, ging zu Eduard und versuchte, ihn zu beruhigen. Doch der war so in Rage, dass er ihm Pfefferspray ins Gesicht sprühte, ein Messer zückte und damit fünfmal zustach.

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Das Opfer erlitt einen Schädelbruch, massive Schnittwunden, darunter eine Verletzung der Arterie im Gesicht. Nur eine Not-OP konnte Rustambeg A. retten. Seine Begleiterin, die dazwischengehen wollte, erlitt ebenfalls eine tiefe Schnittwunde.

Die Polizei hatte den Tatort abgesperrt, um zahlreiche Spuren zu sichern.
Die Polizei hatte den Tatort abgesperrt, um zahlreiche Spuren zu sichern.  © xcitepress/Benedict Bartsch
Ein blutverschmiertes Tischtuch vom Tatort gilt nun ebenfalls als Beweismittel.
Ein blutverschmiertes Tischtuch vom Tatort gilt nun ebenfalls als Beweismittel.  © xcitepress/Benedict Bartsch

Eduard (stand zur Tat unter Bewährung) wurde kurz danach festgenommen. Im Gericht schwieg er zu den Vorwürfen. Die Kammer hat fünf Prozesstage geplant, um zahlreiche Zeugen zu hören, ehe im November ein Urteil fällt.

Titelfoto: Montage: Steve Schuster, xcitepress/Benedict Bartsch

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