Prozess in Dresden um verletzten Radfahrer: Seniorin kämpft um ihre Fahrerlaubnis

Dresden - Rentnerin Karin K. (80) wagte sich auch im hohen Alter noch auf die Dresdner Straßen. Mit ihrem Toyota fuhr die 80-Jährige mehrmals pro Woche durch die Stadt, bis sie schließlich am 13. Mai 2023 verunfallte. Der Auslöser: ein Sekundenschlaf der Seniorin. Im Prozess am Dresdner Landgericht stand nun ihre Fahrtauglichkeit im Fokus.

Sekundenschlaf! Am Dresdner Terrassenufer geriet die Angeklagte Karin K. (80) mit ihrem Toyota auf die Gegenfahrbahn und verletzte einen Radfahrer (19).
Sekundenschlaf! Am Dresdner Terrassenufer geriet die Angeklagte Karin K. (80) mit ihrem Toyota auf die Gegenfahrbahn und verletzte einen Radfahrer (19).  © Ove Landgraf

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft war K. mit ihrem Auto am Terrassenufer unterwegs, als sie plötzlich kurz am Steuer einschlief, auf die Gegenspur geriet und dabei fast mit einem Radfahrer (19) zusammengestoßen wäre.

Der junge Mann konnte sich nur durch einen Sprung vom Rad retten. Er zog sich Schürfwunden und Hämatome zu.

Der Rentnerin wird daher vorgeworfen, eine Gefährdung des Straßenverkehrs mit Körperverletzung begangen zu haben.

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Karin K., deren Führerschein derzeit beschlagnahmt ist, erschien wegen Krankheit nicht im Gerichtssaal.

Ihr Anwalt gab zu Protokoll, dass sich seine Mandantin als "sichere Autofahrerin fühlt". Man plädiere für eine Geldzahlung und eine Fahrtauglichkeitsprüfung.

Der vorsitzende Richter stimmte diesem Vorschlag zu. Er verfügte eine Entschädigung in Höhe von 1000 Euro für den Radfahrer. Zugleich müsse sich die 80-Jährige einem DEKRA-Test unterziehen, um ihren Führerschein zurückzuerhalten.

Titelfoto: Ove Landgraf

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