Miete kassiert, Urlaub versaut: Hochstaplerin versprach Ferientraum an der Ostsee
Dresden - Sie wollten ans Meer und zahlten für den Hund: Serienbetrügerin Anke W. (54) bot im Sommer 2021 ein Ferienhaus auf der Insel Rügen an, das ihr gar nicht gehörte.
Zehn Leute buchten und bezahlten damit unfreiwillig die Tierarztrechnung für den Hund der Frau. Unter anderem deshalb schickte das Dresdner Amtsgericht sie am gestrigen Mittwoch ins Gefängnis.
Die Anklagebank kennt Anke W. schon recht gut: Seit 1998 hat sie bereits 18 Einträge im Führungszeugnis gesammelt, die meisten wegen Betrugs und Diebstahls.
Die neue Anklage listete wieder 19 Vorwürfe auf, von denen die Hochstaplerin bis auf einen alle einräumte: So bot sie erst eine Ferienwohnung in Dresden an, kassierte 200 Euro und war danach nicht mehr erreichbar.
Dasselbe Spiel über eBay-Kleinanzeigen auf Rügen.
"Ich brauchte Geld für die Herztabletten meines Hundes", sagte sie unter Tränen. Damals war sie ohne festen Wohnsitz und Arbeit. Auch mietete sie sich im März 2021 in Dresden ein, zahlte aber nicht. Ihr sei alles über den Kopf gewachsen, sie habe Kontakte abgebrochen, weder Ärzte noch Ämter besucht.
Urteil in Dresden: Anke W. muss hinter Gitter
Immer wieder klaute sie dabei auch in Dresdner Supermärkten und Drogerien. Bis sie schließlich im Edeka erwischt wurde, der Polizei dreist einen fremden Personalausweis zeigte, den sie gefunden haben wollte.
Sie beschimpfte die Polizistin als unverschämt, als diese anmerkte, sie sehe auf dem Foto ganz anders aus ... Seitdem sitzt Anke W. in Untersuchungshaft, bekam am Mittwoch noch mal ein Jahr und neun Monate Haft aufgebrummt - ohne Bewährung!
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, picture alliance/dpa