Mercedes-Fahrer rammt Klima-Demonstrantin: Jetzt wehrt er sich gegen die Strafe

Dresden - Im Sommer 2023 protestierte die "Letzte Generation" bundesweit mit Blockaden für mehr Klimaschutz. Auch in Dresden klebten sich Klima-Demonstranten auf Straßen oder legten sie durch Protestmärsche lahm. In einen ebensolchen fuhr Rentner Karl-Jürgen B. (69) mit einem Mercedes, verletzte dabei Aktivistin Hannah Wolf (21). Gegen den Strafbefehl legte er Widerspruch ein.

Karl-Jürgen B. (69) fuhr im Sommer in eine Straßenblockade.
Karl-Jürgen B. (69) fuhr im Sommer in eine Straßenblockade.  © Eric Hofmann

Sechs Monate auf Bewährung, drei Monate Fahrverbot - das war Karl-Jürgen B. zu viel. Deshalb schickte er seinen Anwalt vor Gericht, um das Fahrverbot zu verkürzen. Selbst kam er nicht. Was war passiert?

Am 27. Juni 2023 besetzten auf der Hansastraße Klimablockierer die Fahrbahn, wollten ihre Westen anlegen und dann im Schritttempo stadtauswärts laufen.

Doch kaum schaltete die Ampel auf Grün, gab der Rentner in seinem Mercedes (mit Wohnwagen) Gas. Dabei touchierte sein Wagen zumindest mit der Motorhaube die Aktivistin.

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Hannah Wolf zog sich neben einem Bluterguss einige Prellungen zu. Mehrere Videos dokumentierten den Zwischenfall.

Klima-Demonstrantin Hannah Wolf (21) wurde damals verletzt.
Klima-Demonstrantin Hannah Wolf (21) wurde damals verletzt.  © Peter Schulze

"Ich habe mir diese Videos noch nicht angesehen", warnte der Richter. "Aber es spricht viel dafür, dass ich ihm die Fahrerlaubnis entziehe."

Da telefonierte der Anwalt kurz mit seinem Mandanten, der letztlich die Strafe akzeptierte. Zuvor war der Rentner noch nie mit der Justiz in Konflikt geraten, auch Punkte hatte er noch keine.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Hofmann, Peter Schulze

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