Klettermaxe Sebastian: Seine Kraxel- Leidenschaft brachte ihn (fast) in den Knast
Dresden - Seine Kletteraktionen brachten Sebastian K. (26) vor den Amtsrichter in Dresden. Er war im Suff über Balkon und Dach gekraxelt und hatte damit die Polizei auf Trab gehalten. Jetzt gab's die Quittung.
Als Sebastian noch eine Wohnung in Seidnitz hatte, turnte er nachts mit einem Bekannten dort auf dem Dach herum. Feuerwehr und Polizei rückten an.
"Wir waren oben, um Fotos zu machen", so Sebastian, der seiner Meinung nach "recht nüchtern war", aber über 1,4 Promille und Drogen im Blut hatte. "Als wir das Großaufgebot sahen, sind wir in die Wohnung zurück."
Natürlich schaute die Polizei nach dem Rechten, traf aber auf zwei widerspenstige Männer, die sich weigerten, ihre Identitäten preiszugeben. "Der Polizist wollte mir seinen Ausweis auch nicht zeigen", so Sebastian.
Der Beamte: "Die Männer sagten, sie klettern wieder raus, wenn wir weg sind. Deshalb nahmen wir sie zu ihrer eigenen Sicherheit mit." Auch das ging nicht ohne Theater ab.
Betrunken auf den falschen Balkon geklettert
Im Mai 2023 dann war der vorbestrafte Sebastian wohnungslos. "Ich durfte immer bei Kumpels schlafen. Sie ließen ein Fenster auf Kipp und ich konnte rein." In dieser Nacht wollte er bei einem Bekannten in Seidnitz nächtigen.
Er kletterte – im Suff – auf den Balkon im ersten Stock. "Als ich oben war, bemerkte ich, dass ich falsch bin. Aber zurück konnte ich nicht", so der Angeklagte, der kurzerhand die Balkontür öffnete, um durch die Wohnung nach draußen zu kommen.
Dabei erschreckte er freilich die Mieterin (35) fürchterlich. Die alarmierte Polizei traf Sebastian noch im Hof. Er rauchte frustriert die Zigaretten, die er vom Balkontisch noch hatte mitgehen lassen. Besagter Kumpel wohnt übrigens eine Straßenzeile weiter.
Kleinlaut entschuldigte sich Sebastian bei der Frau im Prozess. Der Richter verdonnerte den Klettermaxen zu sechs Monaten Haft. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Titelfoto: Steve Schuster