Prozess gegen die Tschetschenen-Mafia: Wird der Angeklagte nun endlich verknackt?

Dresden - Auf der Zielgeraden nochmal mächtig geschleudert. Ein ohnehin zäher Prozess am Landgericht Dresden wurde jetzt nochmal verlängert, weil der Bundesgerichtshof (BGH) den hiesigen Kollegen reingrätschte...

Der Prozess gegen die mutmaßlichen Haupttäter der "Tschetschenen-Mafia" kam auf der Zielgeraden noch mal ins Schleudern. Doch diese Woche soll nach drei Jahren endlich das Urteil fallen.
Der Prozess gegen die mutmaßlichen Haupttäter der "Tschetschenen-Mafia" kam auf der Zielgeraden noch mal ins Schleudern. Doch diese Woche soll nach drei Jahren endlich das Urteil fallen.  © Steffen Füssel

Der Reihe nach: Seit drei Jahren wird gegen die mutmaßliche "Tschetschenen-Mafia" verhandelt. Die fünf Angeklagten sollen Landsleute drangsaliert haben. 

Mehr als ein Dutzend Strafverteidiger kämpfen für Opfer und Täter mit harten Bandagen.

Und dann "tanzte" der Angeklagte Isa S. (34) auch noch aus der Reihe. Er stiftete seinen Vater aus der U-Haft heraus an, Zeugen zu bedrohen! 

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Prompt kam es zum Parallelverfahren, in dem Isa im Mai 2019 zwei Jahre Haft kassierte. Dagegen zog er vor den BGH, der seinerseits monatelang über dem Fall brütete. 

Derweil wurde das "Hauptverfahren" weitergeführt, ist nun endlich auf der Zielgeraden: Der Staatsanwalt hielt jüngst ein langes Plädoyer, forderte Haftstrafen. Allein für Isa S. zehn Jahre!

Da meldete sich plötzlich der BGH: Die Revision wurde verworfen, die zwei Jahre Haft des "Zwischenurteils" sind rechtskräftig. Laut Prozessordnung muss das ins "große" Urteil einfließen und im Hauptverfahren berücksichtigt werden. 

Also hieß es: Wieder in die Beweisaufnahme eintreten, Unterlagen übersetzen lassen, alles verlesen und besprechen. Und: neue Plädoyers. Das kostete weitere Zeit. Nunmehr fordert der Staatsanwalt immerhin elf Jahre und sechs Monate Haft für Isa. 

Das Urteil soll nun am Mittwoch fallen. Hoffentlich. 

Titelfoto: Steffen Füssel

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