Vergewaltigung auf Kasernenstube? Ehemaliger Offiziersschüler vor Gericht

Dresden - Vertrauen und Kameradschaft gehören zu den höchsten Werten in der Bundeswehr. Umso erschütternder, was Soldat Khaled E. (24) in der Offiziersschule des Heeres in Dresden getan haben soll. Laut Anklage vergewaltigte er seine gleichaltrige Kameradin Juliane S. (Name geändert) in einer Kasernenstube.

Prozess am Amtsgericht: Soldat Khaled E. (24) soll eine gleichaltrige Kameradin vergewaltigt haben.
Prozess am Amtsgericht: Soldat Khaled E. (24) soll eine gleichaltrige Kameradin vergewaltigt haben.  © Steffen Füssel

Die Offiziersschule des Heeres in Dresden ist die zentrale Ausbildungsstätte auch für alle Offiziere und Offizieranwärter des Heeres. Alle künftigen Führungskräfte der Landstreitkräfte werden hier aus- und weitergebildet.

4500 Teilnehmer durchlaufen pro Jahr die Schule. Dazu gehörten im Februar 2020 wohl auch der Angeklagte und sein Opfer.

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll sich der gebürtige Düsseldorfer mit S. spät in der Nacht auf seiner Stube geküsst haben – einvernehmlich.

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Doch dann wollte er mehr, versuchte ihr Top auszuziehen. Sie wollte das nicht, schlug seine Hand weg. Er zog ihre Hose herunter, griff sie am Hals, drückte sie aufs Bett. Trotz auch verbaler Gegenwehr zog er ihren Slip herunter, drang schließlich mit mindestens einem Finger in sein Opfer ein, so die Staatsanwältin.

Sie wehrte sich weiter, er rief "Bitte!", legte ihre Hand auf sein Glied. Dann ließ er von S. ab.

Der Angeklagte lebt derzeit in Hamburg und studiert Rechtswissenschaften

Die Tat soll am 9. Februar 2020 in der Offizierschule des Heeres in Dresden geschehen sein.
Die Tat soll am 9. Februar 2020 in der Offizierschule des Heeres in Dresden geschehen sein.  © Steffen Füssel

Nach Verlesen der Anklage wollte sich E. zu den Vorwürfen äußern. Das geschah dann auf Antrag der Verteidigung unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Auch das Opfer traf ein, sollte hinter verschlossenen Türen gehört werden. Weitere Details wurden nicht mitgeteilt.

Der Angeklagte gab lediglich noch an, dass er mittlerweile in Hamburg wohne und dort "zivil" Rechtswissenschaften studiere.

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Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel (2)

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